
Der FFT erfasst die positiv empfundene psychische Wirkung und soziale Funktion des Alkoholtrinkens. Der Fragebogen ist bei allen Personen anwendbar, die über Erfahrungen mit Alkohol verfügen. Er gibt Hinweise auf Risikoträger im Vorfeld der Abhängigkeit und erkennt alkoholabhängiges Trinken allein am Ausmaß der positiv empfundenen Alkoholwirkung. Fragen nach Trinkmengen werden nicht gestellt. Der FFT liefert darüber hinaus bei geringem Zeitaufwand zuverlässige Informationen zur einzelfallbezogenen Beratung und Therapie.
Der FFT basiert auf den Ergebnissen der sozial-kognitiven und lerntheoretisch orientierten Alkoholismusforschung, die in zunehmender Weise auch Eingang in die Konzepte zum Rückfallgeschehen bei Abhängigkeit gefunden hat. Im Vordergrund steht dabei der individuelle Verstärkerwert des Alkohols bei einem Mangel an alternativen Verhaltensstrategien. Items aus 17 verschiedenen Funktionsbereichen des Alkohols werden in 5 Skalen gruppiert. Diese Skalen erfassen folgende Alkoholwirkungen: 1. die exzitative Wirkung, 2. die psychopharmakologische Wirkung, 3. die soziale Funktion des Alkohols, 4. das normausnutzende Hintergrundstrinken und 5. die Symptome der psychischen und physischen Abhängigkeit. Der Test wurde mit Hilfe des Rasch-Modells konstruiert.
Neben der Standardversion mit 93 Items und 5 Skalen wird eine verkürzte Version (64 Items) mitgeliefert, die auf die Items von Skala 5 verzichtet.
Die inneren Konsistenzen (Cronbachs Alpha) der Skalen betragen: exzitative Wirkung .94; psychopharmakologische Wirkung .96; soziale Funktion .89; Hintergrundstrinken .91; psychische und physische Abhängigkeit .96. (N = 339).
Ein Anwendungsgebiet des FFT besteht darin, aus den Angaben zur subjektiv erlebten psychischen Wirkung und sozialen Funktion des Alkohols Probanden zu erkennen, die ein Alkoholproblem haben. Dazu wird im FFT ein zusätzlicher Skalenwert (Diskriminanzscore) berechnet, der eine solche Klassifikation vornimmt. Abhängige können von normaltrinkenden Probanden mit einer Trefferquote von 95 % erkannt werden (Kreuzvalidierung). Selbst bei Verzicht auf Skala 5 liegt die Trefferquote immer noch bei 93 %.
Es liegen Vergleichswerte von N = 244 abstinenten, alkoholabhängigen Patienten aus 12 verschiedenen stationären und ambulanten Behandlungszentren und von N = 95 Probanden mit normalem Alkoholkonsum vor.
Ca. 15 bis 20 Minuten.
In Anwendung seit 1997.
1997