
Jugendliche und Erwachsene. Einzel- und Gruppentestung.
Die Standard Progressive Matrices (SPM) sind ein fester Bestandteil der Intelligenzdiagnostik. Sie erfassen die kognitiven Fähigkeiten von Personen in einem breiten Bereich und sind weitgehend unabhängig von Alter, Bildung, Nationalität und körperlicher Verfassung der Testpersonen. Die Matrizentests sind ausgezeichnet für die Anwendung in interkulturell vergleichenden Untersuchungen geeignet. Die SPM Plus-Version erweitert den Test um einige Aufgaben mit hohemSchwierigkeitsgrad; gleichzeitig wurden einige Items mittlerer Schwierigkeit entfernt. Dies war notwendig geworden, nachdem ein weltweiter, allmählicher Anstieg der Testwerte um ca. eine Standardabweichung pro Generation zu einem „Deckeneffekt“ bei begabteren Jungendlichen und jungen Erwachsenen geführt hatte. Die SPM Plus ermöglichen wieder genaue Differenzierungen zwischen Personen dieser Altersgruppen. Darüber hinaus weisen sie eine deutlich größere Linearität in der Beziehung zwischen Gesamtwert und Fähigkeit auf. Die SPM bestehen aus fünf Sets mit je zwölf grafischen Testaufgaben. Die Testpersonsoll die unvollständigen Darstellungen vervollständigen, indem sie aus den vorgegebenen Antwortmöglichkeiten das zu ergänzende Teil auswählt. Während die richtigen Lösungen der ersten Aufgaben eines Sets nahezu offensichtlich sind, bauen die folgenden Aufgaben auf den anfangs eingeführten Problemstellungen auf und steigen im Schwierigkeitsgrad an.
Korrelationen der Itemschwierigkeiten in verschiedenen sozioökonomischen und ethnischen Gruppen lagen zwischen .97 und 1.00, d.h. der Test bildet in allen Gruppen nahezu gleiche Skalen, obwohl z.T. beträchtliche Unterschiede zwischen den durchschnittlichen Testwerten dieser Gruppen bestehen. Die Mehrzahl der in der Literatur angegebenen Koeffizienten für die Halbierungsreliabilität übersteigt den Wert von .90. Die Testwiederholungsreliabilitäten liegen i. A. bei kurzen Wiederholungsintervallen (um eine Woche) um .90 und bei längeren Intervallen (bis zu einem Jahr) um .80. Körperliche oder psychische Krankheiten haben keine nennenswerten Auswirkungen auf die Testwiederholungsreliabilitäten.
Bei Kindern wurden mittlere bis hohe Korrelationen zwischen den SPM und verschiedenen nonverbalen Intelligenztests und Handlungstests festgestellt. Die Korrelationen zu verbalen Intelligenztests und Wortschatztests liegen in der Regel etwas niedriger und fallen unter .70. Die bei erwachsenen Testpersonen ermittelten Korrelationen sind den bei Kindern ermittelten Werten ähnlich. Die Korrelationen zu Schuleignungs- oder Schulleistungstests sind i. A. niedriger als diejenigen zu Intelligenztests. Tendenziell liegt die Übereinstimmungsvalidität höher, wenn mathematische oder naturwissenschaftliche Fähigkeiten als Kriterium verwendet werden.
Eine erste deutschsprachige Normierung der SPM Plus fand 1998/1999 statt (N = 1.796). Die Normstichprobe setzte sich primär aus Schülern der letzten beiden Abschlussklassen von Haupt- und Realschule und aus Gymnasiasten zusammen. Nach einer Umwandlung der SPM Plus-Testwerte in SPM-Testwerte anhand einer Tabelle kann die Vielzahl von Normtafeln für die SPM verwendet werden.
Die Durchführung erfolgt ohne Zeitlimit.
In 2. Auflage seit 2009 lieferbar.
2009