
Neuropsychologische Forschung und klinische Neuropsychologie. Jugendliche und Erwachsene von 15–79 Jahren. Einzel- und Gruppentestung.
Der Visuelle und Verbale Merkfähigkeitstest (VVM) überprüft das kurz- sowie längerfristige und seit der 2. Auflage auch das mittelfristige Behalten von visuell-räumlichen und verbalen Materialien. Die Überprüfung des Gedächtnisses umfasst einen Zeitraum bis zu 24 Stunden: Über einen Vergleich der Gedächtnisleistungen an den drei Abfragezeitpunkten lassen sich ein Absinken der Behaltensleistungen für den Zeitraum von einem Tag ermitteln und die Vergessensraten berechnen. Der VVM enthält zwei Untertests. Im Untertest „Stadtplan“ muss der Verlauf eines Weges eingeprägt und zu den Abfragezeitpunktenin einen identischen Stadtplan eingezeichnet werden. Im Untertest „Bau“ wird eine Baubeschreibung vorgelegt, die in syntaktisch einfachen Sätzen formuliert ist. Es sind Namen, Zahlen und propositionale Inhalte zu merken. Mit Hilfe gezielter Fragen werden diese drei Komponenten schriftlich abgefragt. Die Einprägephase und die Bearbeitungszeit für die Reproduktion sind zeitlich begrenzt. Die Standardform des VVM liegt in vier Parallelformen vor (VVM 1 und VVM 2): nach einer Einprägephase von zwei Minuten für jeden Untertest wird unmittelbar anschließend die Behaltensleistung überprüft; ein zweites Malnach 30 bis 120 Minuten und ein drittes Mal nach ca. 24 Stunden – jeweils ohne erneute Einprägephase. Visueller und Verbaler Merkfähigkeitstest mit einminütiger Einprägephase: Diese Testvariante ist mit Ausnahme der Verkürzung der Einprägephase von zwei Minuten auf eine Minute mit der Standardform des VVM identisch. Sie erlaubt diagnostische Differenzierungen im oberen Leistungsbereich.
Die Retest-Reliabilität (Zweitmessung nach einem halben Jahr) für Testmodul A liegt bei rtt = .84, für Testmodul B bei rtt = .84 und für Testmodul C bei rtt = .82.
Das IGD wurde theoriegeleitet entwickelt und überprüft wesentliche Verarbeitungskomponenten etablierter neuropsychologischer Modellvorstellungen. Daher ist von einer guten Inhaltsvalidität auszugehen. Es liegen zudem Korrelationen des Testmoduls A (Lern- und Merkfähigkeit) mit der Wechsler Memory Scale und weiteren standardisierten Gedächtnistests vor. Die Korrelation desGesamtscores des IGD-Testmoduls A mit dem der Wechsler Memory Scale liegt bei r = .83.
Testmodul A wurde an 405 Gesunden normiert. Es werden Prozentränge und T-Werte für vier Altersgruppen (18–35; 36–50; 51–65; über 65 Jahre) angegeben. Testmodul B wurde an 250 Gesunden normiert. Für dieses Modul werden Prozentränge und T-Werte für drei Altersgruppen (Altersgruppen 18–30; 31–60; über 60 Jahre), unterteilt nach Bildungsgraden, vorgelegt. Testmodul C wurdean 247 Gesunden normiert. Es werden Prozentränge und T-Werte für 5 Altersgruppen (18–30; 31–40; 41–50; 51–60; über 60 Jahre) vorgelegt. Für die Module B und C werden zudem Cut-off-Werte für Beeinträchtigungen angegeben.
1. Testzeitpunkt (Z1): 15 Minuten, 2. Testzeitpunkt (Z2): 7 Minuten, 3. Testzeitpunkt (Z3): 7 Minuten.
In 2., erweiterter Auflage seit 2009 lieferbar.
2009