Der Hogrefe Verlag gehört zu einem von 5000 Unterzeichnern der Charta der Vielfalt. Damit treten wir als Unternehmen für ein wertschätzendes und vorurteilsfreies Arbeitsumfeld ein, das Talente auf Grund ihrer Leistungen schätzt – unabhängig von Geschlecht und geschlechtlicher Identität, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung und Identität.
Am Diversity-Tag machen die Unterzeichner*innen der Charta der Vielfalt mit verschiedensten, kreativen Aktionen, zum Beispiel einem Quiz, auf Diversität und Vielfalt aufmerksam. Im Hogrefe Verlag ist der Diversity-Tag dementsprechend nicht nur ein Datum in unseren Kalendern, sondern ein bedeutungsvolles Ereignis, das unsere Motivation zur Förderung von Vielfalt und Inklusion in der Verlagswelt hervorhebt. Als führender europäischer Fachverlag im Bereich der Psychologie, Medizin und Pflege ist es uns ein besonderes Anliegen, die einzigartigen Perspektiven und Stimmen zu fördern, die unsere Welt bereichern. Heute feiern wir nicht nur die Gemeinsamkeiten, sondern auch die Unterschiede, die uns als Verlagsgemeinschaft vereinen und uns bunt und stärker machen.
Diversität gehört schon immer zu unserem Arbeitsalltag dazu. Durch unsere persönliche Herangehensweise mit Mitarbeitenden, Kund*innen und Autor*innen fördern wir die Vielfalt und Kreativität der Menschen, die wir durch unsere Tätigkeiten und Produkte berühren.
Eine Struktur führt durch den Text: Ist etwas groß und fett auf einer Seite, wissen wir sofort, dass es sich um eine Überschrift handelt. Beginnt ein Absatz mit einem größeren Punkt oder Strich, wissen wir mit einem Blick: das ist eine Liste.
Nun muss man aber auch berücksichtigen, dass es einen nicht geringen Anteil an Menschen gibt, die nicht oder nur schlecht sehen können. Und diese können diese optische Struktur nicht wahrnehmen. Deswegen benötigen wir auch „hinter den Kulissen“ eine ordentliche Struktur, um unsere Produkte so barrierearm, wie möglich zu gestalten.
Bei unseren Büchern und Testmanualen sorgen wir dafür, dass jeder einzelne Absatz ausgezeichnet ist. Aber nicht nur die Auszeichnung (bspw. als Überschrift, Liste, Zitat oder gewöhnlicher Text) ist wichtig. Auch die Hierarchie spielt bei der Struktur eine wichtige Rolle. Bspw. Kommt nach einer Überschriftenebene 1 die Ebene 2 und nicht direkt 4. Ohne das Einhalten dieser Regeln würden Leser*innen, die den Text anhören möchten, verwirrt werden. Mit den gängigen Text-To-Speech-Programmen (TTS), ist es den Leser*innen möglich von Kapitel zu Kapitel zu springen; sie können einzelne Textblöcke überspringen oder wieder von vorn beginnen. Daher prüfen wir schon das Manuskript auf „Wohlgeformtheit“. Optische, nicht strukturelle Gestaltung ist in den Manuskripten weitestgehend unerwünscht.
Neben der Struktur sind natürlich auch andere Dinge für die Barrierefreiheit wichtig: Abbildungen in unseren eBooks oder auf unseren Websites bekommen bspw. einen Alternativtext. Außerdem müssen wir darauf achten, dass die Kontraste stark genug sind, um genügend Abgrenzung von Rahmen, Flächen und Text zu gewährleisten.
Diversity im Team ist für mich wichtig, weil nur so unterschiedliche Fähigkeiten, Perspektiven und Erfahrungen eingebracht und bei Entscheidungen berücksichtigt werden können und das am Ende der Schlüssel zu guten Ergebnissen und Erfolg ist. Einheit, nicht Einheitlichkeit muss unser Ziel sein!
Im Hogrefe Verlag werden viele psychologische Testverfahren publiziert, darunter auch diagnostische Fragebögen. Die darin enthaltenen Fragen (Items) dienen dazu, psychologische Merkmale nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft zuverlässig und genau zu messen.
Von den Autor*innen und den Mitarbeitenden im Lektorat des Verlags werden die enthaltenen Fragen sowohl bei neuen Publikationen als auch bei bereits publizierten Testverfahren auf den Prüfstand gestellt, z.B. mit diesen Punkten:
Gerade bei sonst bewährten Verfahren, die bereits vor einigen Jahren publiziert worden sind, kann es leider manchmal vorkommen, dass eine Frage so formuliert wurde, dass sie bspw. nur von heterosexuellen Personen beantwortbar ist oder nur an Personen adressiert ist, die in einem „klassischen“ Familienmodell aufwachsen (Mutter-Vater-Kind). In diesem Falle prüfen unsere Lektor*innen gemeinsam mit den Autor*innen, welche alternative Formulierung verwendet werden kann. Dies ist nicht immer einfach, da bei einem diagnostischen Fragebogen viele weitere Punkte bedacht werden müssen:
Mit einem einfachen Austauschen der Formulierung bei bereits publizierten Verfahren ist es also in der Regel nicht getan. Oftmals sind neue Studien mit den neuen oder umformulierten Fragen notwendig. Die notwendigen Überarbeitungsprozesse sind daher häufig sehr zeit- und arbeitsintensiv. Es ist daher leider nicht möglich, sämtliche, bereits vorliegende Testverfahren unseres Verlages gleichzeitig zu überprüfen und ggf. zu überarbeiten. Unsere Lektor*innen arbeiten jedoch gemeinsam mit unseren Autor*innen kontinuierlich daran, dass sich alle Personen in den bei uns publizierten Verfahren wiederfinden können.
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