Einsatzbereich
Der MAT ist ein normiertes, standardisiertes Verfahren zur Diagnostik von akuten und chronischen Aphasien in allen Phasen. Das Diagnostikum ermöglicht die Beurteilung von Einzelwort-, Phrasen- und Satzverarbeitung und ist zur Therapieplanung und Verlaufskontrolle geeignet.
Inhalt
Der MAT wurde auf der Grundlage einer modifizierten Version des Logogenmodells nach Patterson (1988) entwickelt. Neben Untertests zur Einzelwortverarbeitung wurden auch Untertests integriert, die zur Überprüfung der syntaktischen Fähigkeiten geeignet sind. Der MAT besteht aus zwei Ebenen, die unterschiedlichen Zwecken dienen. Der erste Teil besteht aus der Kurzversion MAT-K. Diese wird zu Beginn der diagnostischen Arbeit als Screening-Verfahren eingesetzt. Der MAT-K bietet einen Überblick über die sprachlichen Fähigkeiten der untersuchten Person und ermöglicht eine Entscheidung über das mögliche Vorliegen einer Aphasie. ###LINEBREAK###Der zweite Teil wird eingesetzt, wenn in der Kurzversion auffällige Ergebnisse erzielt wurden. Er ermöglicht es, die erhobenen Ergebnisse modul- bzw. leistungsspezifisch zu überprüfen. Der zweite Teil besteht aus den beiden Einzeltestsammlungen MAT-L-E (Modellorientierter Aphasie Test-Lexikon-Erweitert) und dem MAT-S-E (Modellorientierter Aphasie Test-Syntax-Erweitert). Die Untertests des MAT-L-E und des MAT-SE sind alle unabhängig voneinander und bieten somit einen gezielten, zeit- und leistungsökonomischen Zugriff auf vermutete Störungsquellen.
Zuverlässigkeit
Die internen Konsistenzen (Cronbachs Alpha) der Basistestteile (MAT-K, MAT-L-E, MAT-S-E) liegen zwischen a = .888 und a = .895. Die Reliabilitätskoeffizienten (Cronbachs Alpha, bei Mehrfachwahlaufgaben zufallskorrigiert mittels Konsistenzschätzer nach Horst) der einzelnen Untertests liegen zwischen .811 und .966.
Testgültigkeit
Es wurden signifikante Gruppenunterschiede sowohl zwischen Leistungen von Sprachgesunden und chronischen Aphasikern als auch zwischen Sprachgesunden und Akutaphasien sowohl im Kurztest als auch in der Gesamtbatterie nachgewiesen. Eine Diskriminanzanalyse zeigt, dass insgesamt 96% der chronischen Aphasiker (die Zuordnung erfolgte mittels AAT), 79.1% der Akutaphasiker (mittels ACL) und 100% der Sprachgesunden richtig reklassifiziert wurden.
Normen
Es stehen Cut-Off-Werte zur Differenzierung von Sprachgesunden und aphasischen Personen zur Verfügung, die anhand einer Stichprobe von n = 100 Sprachgesunden und n = 50 Aphasikern bestimmt wurden.
Bearbeitungsdauer
Die Bearbeitungsdauer variiert je nach Schweregrad der aphasischen Störung zwischen 45-90 min.
Erscheinungshinweis
In Anwendung seit 2025.
Copyright-Jahr
2025