
Teilstandardisiertes klinisches Interview für die kinder- und jugendpsychotherapeutische sowie -psychiatrische Versorgung (ambulant und stationär).
Ziel des PoKI ist die kindgerechte, ökonomische und zugleich breite Erfassung des Vorhandenseins und der Ausprägung der häufigsten psychischen Auffälligkeiten 6- bis 12-jähriger Kinder gemäß Achse I des MAS. Zudem lassen sich anhand der ermittelten Symptome spezifische Ansatzpunkte für therapeutische Interventionen ableiten. Als Kindversion des Mannheimer Elterninterviews (MEI) wurde das Selbstberichtverfahren im Rahmen der Mannheimer Risikokinderstudie (Laucht, Esser & Schmidt, 2000) entwickelt, praktisch erprobt und evaluiert. Auf Grundlage dieser Datenbasis erfolgte in den Jahren 2014 und 2015 eine Aktualisierung und Erweiterung der Symptombereiche entsprechend der aktuellen Klassifikationssysteme (ICD-10, DSM-5) sowie eine erneute, umfassende Evaluation. Der themenspezifische Aufbau, der Einsatz ansprechender Bilder und altersangemessene Fragen schaffen eine angenehme Untersuchungsatmosphäre und erleichtern den Kindern die Selbsteinschätzung. Weitere Vorteile liegen in der einfachen Durchführung und Auswertung, welche insbesondere durch das übersichtlich gestaltete Interviewheft, konkrete Instruktionen, klar operationalisierte Bewertungskriterien sowie detaillierte Anwendungshinweise gewährleistet werden.
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Die Interrater-Reliabilität der Symptombewertungen ist mit Werten zwischen t = .657 und t = 1.000 als zufriedenstellend bis sehr gut zu bezeichnen.
Die Inhaltsvalidität ergibt sich durch die Orientierung an diagnostisch relevanten Merkmalen der einschlägigen Klassifikationssysteme. Signifikante Zusammenhänge zum MEI, zu standardisierten Verhaltensbeobachtungen sowie zu den übergeordneten Skalen gängiger Elternfragebögen (CBCL, MEF) sprechen für eine zufriedenstellende Konstruktvalidität. Die Überprüfung der Kriteriumsvalidität zeigte eine mittlere diskriminatorische Fähigkeit (ROC-Analysen) sowie eine deutlich erhöhte Wahrscheinlichkeit des Vorliegens einer externalen bzw. internalen Diagnose bei entsprechend auffälligem PoKI-Symptombereich (Odds Ratios zwischen 3.32 und 4.69). Logistische Regressionsanalysen bestätigten die inkrementelle Validität. Darüber hinaus zeigte sich eine gute prognostische Validität hinsichtlich der drei Jahre später festgestellten Diagnose.
Die Überprüfung der Testgütekriterien des PoKI erfolgte an einer 2014 bis 2015 erhobenen Inanspruchnahme-Stichprobe aus einer kinder- und jugendpsychotherapeutischen Ambulanz in Potsdam (N = 113, 6- bis 12-Jährige). Ergänzt werden diese Ergebnisse durch Daten der 8- und 11-jährigen Kinder (N = 358 bzw. N = 351) aus der Mannheimer Risikokinderstudie.
Die Durchführungsdauer des PoKI beträgt durchschnittlich etwa 45 Minuten. Die Auswertung nimmt etwa 5 bis 15 Minuten in Anspruch.
In Anwendung seit 2017.
2017