Weitere Neuerungen: Neuübersetzung, mehr Humor, Visualisierungen, Listen und vieles mehr
Weitere Bearbeitungsschritte, die in dieser siebten Auflage vorgenommen wurden, waren, die neue Doenges-Übersetzung auf Basis der umfangreicheren und besser referenzierten 7. US-Auflage des „Nursing Diagnosis Manuals“ auszuführen. Die aktuellen NANDA-I-Pflegediagnosen der Klassifikation 2021‒2023 wurde in den erweiterten Datenbestand von Doenges übertragen. Die bestehenden Pflegediagnosentitel, Definitionen, Einflussfaktoren und Symptome wurden aktualisiert, überarbeitet und um Risikopopulationen und assoziierte Bedingungen ergänzt. Die Risikopopulationen und assoziierte Bedingungen stellen ebenfalls Einflussfaktoren dar, die im Gegensatz zu diesen nicht direkt pflegerisch beeinflussbar und modifizierbar sind.
Weiterführende Literaturangaben zu neuen und alten Pflegediagnosen wurden aktualisiert und deutlich erweitert. Die einführenden Kapitel 1-5 enthalten erweiterte Texte, die klären, was Pflegediagnosen sind, warum sie wichtig sind, wie man sie erkennt, einführt und dokumentiert. Sie führen in den 6-Schritte-Pflegeprozess ein, mit detaillierten Angaben zu Pflegeassessment, -diagnosen, -zielen, -plan, -maßnahmen und -evaluation. Die Pflegeziele und begründete Pflegemaßnahmen wurden erweitert und mit zusätzlichen Anmerkungen versehen. Die Pflegeergebnisse der Pflegeergebnisklassifikation (NOC) und die Pflegeinterventionen der Pflegeinterventionsklassifikation (NIC) wurden aktualisiert und erweitert.
Die humoristische Aufarbeitung des Themas Pflegediagnosen wurde im Kapitel zur „Pati-ENTEN-Edukation“ weiter betrieben und neue Entendiagnosen wurden zu Wasser gelassen.
Die alternative Form der visualisierten Fallanalyse und -dokumentation mit Concept Mapping und Concept Maps wurde ausführlicher beschrieben und anschaulicher illustriert. Der Advanced Care Planning Prozess oder der Advanced Nursing Process zeigen, wie Pflegeklassifikationen für Pflegediagnosen (NANDA-I), Pflegeinterventionen (NIC) und Pflegeergebnisse (NOC) verknüpft und in den Pflegeprozess integriert werden können. Das OPT-Entscheidungsfindungsmodell erklärt, wie man Pflegeprozess, Concept-Mapping, Theorieanwendung und kritisch-reflexives Denken miteinander verbinden kann und inspiriert dazu, den Pflegeprozess neu zu denken und weiterzuentwickeln. Das Glossar wurde um neue Begriffe erweitert und überarbeitet.
In Kapitel 7 helfen diverse Listen, einzelne Pflegediagnosen leichter aufzufinden. Sie ordnen zum einen die Pflegediagnosen den gebräuchlichsten Pflegemodellen, wie ABEDL, ATL, RAI_HC und BESA zu. Zum anderen listen sie 712 Krankheitsbilder und Behandlungssituationen auf, denen mögliche Pflegediagnosen im PES-Format zugeordnet werden. Mit den neuen Hinweisen für „exemplarische praktischen Anwendungen“ verweisen die Autorinnen auf Praxissituation in Verbindung mit denen die beschriebenen Pflegediagnosen häufiger auftreten können. Eine Orientierungshilfe mit häufig gestellten Fragen erleichtert es wichtige Definitionen, Inhalte und Abbildungen rasch zu finden. Die beigelegte Faltkarte fasst kurz und anschaulich zentrale Checklisten, Grafiken, Modelle, Pflegediagnosen und Tabellen zusammen.
Alles in allem ist es Doenges und Moorhouse auch in der siebten Auflage gelungen, allen Pflegefachpersonen, die den Pflegebedarf von Individuen und Familien systematisch einschätzen, erkennen, benennen und gezielt befriedigen möchten, eine international anerkannte, einheitliche, leicht erlernbare und anwendbare Fachsprache anzubieten.