Die Anforderungsanalyse stellt nach DIN 33430 die Grundlage für jede Eignungsbeurteilung dar und ist daher der erste Schritt zur Sicherung einer hohen diagnostischen Qualität. Ziel der Anforderungsanalyse ist die Definition eines Anforderungsprofils, welches die erfolgskritischen Eigenschafts- und Verhaltensanforderungen der Stelleninhaber*innen beschreibt.
Um diese Anforderungen zu definieren, kann auf verschiedene Art und Weise vorgegangen werden. Dabei sollten so viele Informationen über die zu besetzende Stelle gewonnen werden, wie möglich. Neben der Analyse der verschiedenen vorliegenden Informationen zu einer Stelle (Stellenbeschreibung, Kompetenzmodell, Unternehmens- oder Führungsleitbild, etc.) bilden für die Stelleninhaber*innen „erfolgskritische Situationen“ und deren Verhalten in diesen Situationen einen zentralen Bestandteil der Anforderungsanalyse. Basis dieses Vorgehens ist die Critical Incident Technique (CIT; Flanagan, 1954), welche ursprünglich zur Leistungsbeurteilung entwickelt wurde.