Der AID 3 ist ein adaptiver Intelligenztest. Einem Kind oder Jugendlichen werden, je nach seiner Leistung während der Testung, jeweils leichtere, annähernd gleich schwierige oder schwierigere Aufgaben gestellt. Das Vorgehen ist zeitökonomisch und motivierend zugleich. Mit dem AID_3_tailored ist nun ein Testleiterprogramm erschienen, das während der Durchführung eine noch bessere Anpassung an die individuellen Fähigkeiten der Testperson erlaubt. Möglich ist dies durch das Prinzip des tailored testing. Wir haben darüber mit Prof. Dr. Kubinger, einem der Autoren des AID_3_tailored gesprochen.
Herr Professor Kubinger, was genau versteht man unter tailored testing?
Übersetzt man tailored testing mit "maßgeschneidertem" Testen, so wird das Prinzip ganz anschaulich: Ein Test wird individuell aus Aufgaben solcher Schwierigkeit zusammengesetzt, dass er wie ein Maßanzug genauestens für die betreffende Person passt. D.h., es werden weder (zu) viele demotivierende noch (zu) viele frustrierende Aufgaben pro Person gestellt. Stattdessen werden nur die Aufgaben vorgegeben, die für den Testleiter informativ sind. Eine Aufgabe ist dann informativ, wenn es nicht von vornherein sehr wahrscheinlich ist, dass die untersuchte Person sie lösen wird (da sie zu leicht ist) bzw. nicht lösen wird (da sie zu schwierig ist).