Aus einer zufälligen Wiederbegegnung zweier Autorinnen in einem Winterthurer Park entstand eine Buchidee – und schließlich das Porträtbuch „Auf weiblichem Terrain“. Darin lassen wir – Sabine Meisel und Edita Truninger – männliche Pflegefachpersonen zu Wort kommen. Was sind die Herausforderungen, wo drückt der Schuh und was motiviert zum Weitermachen? Über die Bedeutung eines gehörig unterschätzten Berufs inmitten der Corona-Pandemie.
Manche Buchprojekte liegen jahrelang in der Schublade. So war es auch mit der vagen Idee, ein Buch über Männer in weiblich dominierten Berufen zu schreiben: Edita Truninger trug sie bereits seit Jahren mit sich herum. Bei einer zufälligen Begegnung an einem sonnigen Vormittag auf einer Parkbank im Mai 2020 – mit gebührendem Abstand wegen Corona – bekam das nicht zu Ende gedachte Vorhaben Konturen. Denn Sabine Meisel erwiderte: „Wenn ich über Männer schreiben würde, dann zurzeit über Pflegefachmänner“. Als Mutter sorgte sie sich um ihren Sohn, der sich als Pflegefachmann in der Notaufnahme inmitten des Geschehens befand. Zudem hat sie selbst über zwanzig Jahre als Pflegefachfrau gearbeitet. Und sie fügte hinzu: „Männer in der Pflege müssen ständig Vorurteile aushalten. Man hält sie für Weicheier oder dann stehen sie im Verdacht, homosexuell zu sein. Doch Teams profitieren, wenn sie gemischt sind. Das weiß ich aus eigener Erfahrung.“