Webinarbeschreibung
Die nationalen und internationalen Leitlinien der Fachgesellschaften weisen die Expositionstherapie bei Angst- und Zwangsstörungen als Verfahren der ersten Wahl aus. Expositionen beinhalten allgemein die gezielte Konfrontation mit einem angstauslösenden Reiz oder einer angstauslösenden Situation in der Abwesenheit realer Gefahr, bei der durch ein regelgeleitetes Vorgehen neue Lernerfahrungen ermöglicht werden sollen, um einen neuen Umgang mit der Angst zu ermöglichen.
Vorgestellt wird ein umfassendes, hoch strukturiertes Protokoll, das aus den Komponenten funktionale Diagnostik, Psychoedukation und den eigentlichen Expositionsübungen besteht. Unterschiedliche expositionsbasierte Interventionen werden vorgestellt und eingeübt:
- Konfrontation mit realen, äußeren Reizen oder Situationen (in vivo)
- in der Vorstellung oder mit Erinnerungen (in sensu)
- oder mit eigenen Körperempfindungen wie dem eigenen Herzschlag (interozeptiv)
Der Einsatz dieser Methoden wird bei verschieden Krankheitsbildern, wie Angststörungen, PTBS und Zwangsstörung praxisorientiert vermittelt und deren Anwendung in Kleingruppen geübt. Zudem werden wir uns mit der Anwendung und potentiellen Barrieren von expositionsbasierten Methoden in der ambulant niedergelassenen Verhaltenstherapie beschäftigen. Anhaltspunkte zur Verbesserung des Transfers expositionsbasierter Methoden in die Routineversorgung werden abschließend diskutiert.