
Schüler der 4.-8. Schulstufe. Diagnose der individuellen Lernumwelt für Zwecke der Individualberatung, Organisationsdiagnose in Schulklassen und Schulen, Evaluation und Forschung.
Der LFSK 4-8 ist ein relativ kurzes Fragebogenverfahren zur Erfassung der subjektiv wahrgenommenen Lernumwelt von Schülern in Schulklassen und Schulen. Er erfasst auf Klassenebene 14 Elemente des Klimas (Pädagogisches Engagement der Lehrer, Restriktivität, Mitsprache, Gerechtigkeit, Komparation, Gemeinschaft, Rivalität, Lernbereitschaft, Störneigung, Leistungsdruck, Unterrichtsdruck, Vermittlungsqualität, Schülerbeteiligung, Kontrolle der Schülerarbeit), die sich zu vier Dimensionen zusammenfassen lassen (Sozial- und Leistungsdruck, Schülerzentriertheit, Kohäsion, Disziplin). Die Einzelskalen umfassen jeweils 3 Items. Auf Schulebene werden zwei Klimabereiche (Wärme, Strenge) erfasst; zusätzlich wird das individuelle Wohlbefinden in der Schule erfragt. Aus der Anwendung des LFSK resultiert ein Klimaprofil eines einzelnen Schülers bzw. – bei entsprechender Aggregierung – einer Klasse oder Schule, das Merkmale der Schüler-Lehrer-Beziehungen, der Schüler-Schüler-Beziehungen, der schulbezogenen Einstellungen der Schüler sowie der Qualität des Unterrichts enthält. Ferner ist die Bildung eines Klima-Gesamtwertes möglich.
Auf Individualebene reicht die interne Konsistenz (Cronbachs Alpha) der Einzelskalen von α = .48 bis α = .72; für die zusammengefassten Dimensionen von α = .64 bis α = .88. Konsistenzanalysen auf Klassen- bzw. Schulebene erbrachten Werte von α = .70 bis α = .99 für die Einzelskalen, bzw. α = .81 bis α = .96 für die zusammengefassten Dimensionen.
Untersuchungen zur differenziellen Validität ergaben theoretisch plausible Unterschiede zwischen Personen mit unterschiedlichem Geschlecht, Alter und motivationalen Merkmalen sowie zwischen unterschiedlichen Schularten, Schulstufen und Klassen. Analysen zur kriterienbezogenen Validität liegen insbesondere zu schulischen Effekt-Merkmalen vor: Befindensmerkmale (Schulzufriedenheit, Freude am Schulbesuch), Verhalten im Unterricht (Mitarbeit, Störung) sowie psychische Belastungen der Schüler durch die Schule (Schulangst, psychovegetative Beschwerden) lassen sich gut (Korrelationen auf dimensionaler Ebene zwischen r = .30 bis r = .50), Leistungsmerkmale in einem niedrigeren Ausmaß aus dem LFSK 4-8 vorhersagen (Korrelationen zwischen r = .20 und r = .35).
Es liegen Normen auf Individualebene (N = 3.851 Schülerinnen und Schüler der 4. - 8. Schulstufe) und auf Klassenebene (N = 181 Schulklassen) für die Grundschule, für die Sekundarstufe (5. - 8. Schulstufe) sowie für die einzelnen Stufen der Sekundarstufe vor.
Sekundarstufe I ca. 15 bis 20 min; in der Grundschule geringfügig länger.
In Anwendung seit 2000.
2000