Obwohl Burnout in aller Munde ist, ist das Syndrom nicht als eigenständige Diagnose anerkannt. Im medizinischen Sinne ist es keine Erkrankung. Ärzte und Psychologen können für das Beschwerdebild nur eine „Zusatzdiagnose“ vergeben. In der Praxis wird häufig eine Depression als Erstdiagnose und Burnout als Zusatzdiagnose gestellt. Doch worin unterscheiden sich Depression und Burnout?
Offiziell wird Burnout als „Problem mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung“ definiert. Das Syndrom ist damit eine sogenannte „Zusatzdiagnose“. Um eine Zusatzdiagnose zu stellen, müssen zwei Bedingungen erfüllt sein:
- Die Gesundheit der Person ist so stark beeinträchtigt, dass eine Behandlung notwendig ist.
- Die Symptome reichen aber nicht für die Diagnose einer psychischen Störung aus.
Ein Burnout hat große Ähnlichkeit mit einigen Merkmalen depressiver Störungen. Es ist trotzdem keinesfalls mit einer Depression gleichzusetzen. Das Kernmerkmal eines Burnouts ist eine körperliche und seelische Erschöpfung. Im Gegensatz dazu sind die Kernmerkmale einer Depression Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit, Interessenverlust und Freudlosigkeit. Die Kernmerkmale von Burnout und Depression lassen sich damit voneinander abgrenzen. Allerdings existieren bis heute keine allgemeinverbindlichen, klar umrissenen Kriterien für ein Burnout. Dies liegt auch daran, dass Burnout nicht als mögliche Diagnose anerkannt ist.