Wie kann man erreichen, dass aufgrund der vielen negativen Nachrichten und Prognosen nicht eine Art Lähmung auftritt, ein Aufgeben, wie kann man Menschen wirkungsvoll zu präventiven Maßnahmen motivieren?
Dass eine Zunahme an Kohlendioxid unsere Atmosphäre erwärmen wird, wurde bereits im Jahr 1895 entdeckt. Spätestens seit Anfang der Siebziger Jahre - konkret seit der Veröffentlichung „Grenzen des Wachstums“ des Club of Rome - weiß die Menschheit um den drohenden Klimawandel. Je später wir vor dem Abgrund bremsen, desto heftiger muss das Bremsmanöver sein. Diese Erkenntnis setzt sich nun endlich auch in breiten Bevölkerungsschichten durch. Ein interessantes Argument wird in dem nun veröffentlichten Buch vom Robert Koch-Institut dargelegt: So argumentieren die Autoren, dass klimaschutzrelevantes Verhalten für jeden von uns auch unmittelbare positive Auswirkungen auf die eigene Gesundheit haben kann. Wenn Menschen vermehrt zu Fuß gehen oder Fahrrad fahren, statt das Auto zu nutzen, und weniger tierische Lebensmittel verzehren, reduziert das nicht nur klimarelevante Gase. Beide Verhaltensweisen – aktive Mobilität und reduzierter Verzehr von Fleisch u.ä. – verringern gleichzeitig das Risiko für chronische Erkrankungen wie Krebs oder Herz-Kreislauf-Krankheiten. Diese positiven Effekte werden als Co-Benefits bezeichnet und könnten die Motivation zu klimagerechtem Verhalten erhöhen.
Dennoch sind natürlich die individuelle Motivation und der Widerstand, gewohntes und bequemes Verhalten aufzugeben, eines jeden einzelnen von uns höchst unterschiedlich. Deswegen kann ich abschließend nur für mich selbst sprechen: Ich möchte mir in einigen Jahren von meinen Enkeln nicht vorwerfen lassen, nicht alles getan zu haben, um ihnen eine lebenswerte Welt überlassen zu haben.
Herzlichen Dank für das Gespräch!