Diese sogenannte Dunkle Triade der Persönlichkeit besteht aus drei verwandten Merkmalen mit dem gemeinsamen Kern gering ausgeprägter Verträglichkeit, mangelnder Ehrlichkeit und fehlender Integrität. Ein selbstverliebter, charmanter und überzeugender interpersoneller Verhaltensstil kennzeichnet sowohl das Psychopathie-Konstrukt als auch Narzissten, Machiavellisten hingegen fehlt dieses Verhalten, sie zeichnen sich im Gegensatz gerade durch eine pragmatische, realistische Einstellung aus. Eine Gemeinsamkeit zwischen Psychopathen und Machiavellisten stellt demgegenüber deren emotional kalte, harte und rücksichtslose Persönlichkeit dar. Psychopathen schließlich weisen als Alleinstellungsmerkmal einen Verhaltens- und Lebensstil auf, der beispielsweise durch Lügen, Impulsivität, Verantwortungslosigkeit und dem Fehlen realistischer Ziele gekennzeichnet ist.
Führen dunkle Persönlichkeitseigenschaften zu beruflichem Erfolg?
Augenscheinlich subsumieren die genannten Merkmale einige der typischen Anforderungen an Top-Führungskräfte: ein überzeugendes und selbstbewusstes Auftreten, Härte, Durchsetzungsfähigkeit und Abgebrühtheit. Zudem wurde die Dunkle Triade auch mit dem Streben nach persönlichem Erfolg, Leistung und Macht in Zusammenhang gebracht. Und durch ein überproportional häufiges Vorkommen unter Top-Managern sogar mit Führungserfolg. Auch für enge, isoliert betrachtete Erfolgs-Kriterien wie Verhandlungserfolge, dem erzielten Gehalt oder erreichten Führungspositionen zeigten einzelne Studien positive Effekte. Bezüglich globalem Berufs- und Führungserfolg wurde metaanalytisch allerdings keine Bestätigung gefunden, zu erst Genanntem im Gegenteil sogar schwach negative Beziehungen.
Die Forschungsergebnisse zur Dunklen Triade hinsichtlich beruflichem Erfolg sind daher differenziert zu betrachten, so wurden beispielsweise auch kurvilineare Zusammenhänge gefunden: eine mittlere bis leicht überdurchschnittliche Ausprägung von Narzissmus hat positive berufliche Effekte, hingegen bewirken Überausprägungen genau das Gegenteil.
Die berufsbezogenen Auswirkungen erhöhter Ausprägungen dunkler Persönlichkeitseigenschaften auf Dritte sind jedoch breit anerkannt durchweg als negativ einzuschätzen, was metaanalytisch belegte negative Beziehungen zu Organizational Citizenship Behavior und häufigere Durchführung von kontraproduktiven Verhaltensweisen am Arbeitsplatz bestätigen.