Persönlichkeitsstörungen (PS) treten regelmäßig im psychotherapeutischen Kontext auf. Wie auch andere psychische Störungen werden die PS in den gängigen Klassifikationssystemen aufgeschlüsselt. Allerdings vollzieht sich insbesondere auf dem Gebiet der PS ein paradigmatischer Wandel von der kategorialen zur dimensionalen Diagnostik. Dieser wird durch Neuveröffentlichungen des DSM-5, Sektion III und der ICD-11 eingeläutet. So zieht nach dem Erscheinen des DSM-5 (2018; Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders) auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nach. Die von ihr herausgegebene 11. Revision (ICD-11) der internationalen Klassifikation von Erkrankungen wird voraussichtlich 2022 in Deutschland den State of the art der PS-Diagnostik darstellen und maßgeblich sein für die Abrechnung der Leistungen mit den Krankenkassen.
Wir haben hierzu mit Prof. Dr. Babette Renneberg und Prof. Dr. Sabine C. Herpertz gesprochen, den Autorinnen des Bandes Persönlichkeitsstörungen in der Reihe Fortschritte der Psychotherapie. In Ihrem Band nehmen die Autorinnen sich der Aufgabe an, den Weg zu den neuen Diagnosesystemen für Diagnostiker*innen und Praktiker*innen zu ebnen.