Fragen wir einmal so herum: Was kann ich dafür tun, dass mein Kind ein picky eater bleibt?
Von dem eben beschriebenen Prinzip abweichen. Das heißt:
- Entweder nur das kochen, was das Kind will und mag oder ….
- Das Kind kontrollieren wollen.
Während Kontrollversuche und Zwang dazu führen, dass Kinder Essen immer stärker als Stresssituation empfinden, was ihnen wiederum den Appetit verdirbt, Ängste befördert und die Abneigung gegen bestimmte Lebensmittel verstärkt, ist der erste Punkt aus einem anderen Grund problematisch.
Kinder probieren vor allem dann neue Speisen, wenn sie neue Nahrungsmittel immer wieder sehen, riechen und anderen Familienmitglieder dabei zusehen, wie diese sie genüsslich essen. Auch gemeinsames Kochen hilft dabei. Dieses „immer wieder damit in Berührung kommen“, baut die Neophobie langsam ab und weckt die Neugier. Wenn Kindern aber immer nur „ihre“ Speisen angeboten werden, entfallen all diese wichtigen Mechanismen und die Kinder versteifen sich immer mehr auf einige wenige Nahrungsmittel.
Als Eltern kann man also wie folgt vorgehen: Man hat vielleicht ein Kind, das als Snack immer nur Salzbretzel will. Als Elternteil legt man ihm nun über einige Wochen hinweg seine gewohnten Bretzel hin, aber auch drei, vier Trauben und einen Apfelschnitz. Wie ein Angler, der geduldig den Köder auswirft, schaut man jetzt einfach, was passiert. Es kann gut sein, dass nach zwei, drei Wochen plötzlich der Apfelschnitz oder eine Traube probiert wird. Jetzt gilt: Kein Freudengeschrei, kein Loben – sich einfach im Stillen freuen und dieses neue Nahrungsmittel immer wieder mal anbieten.