Gab es in Ihrer Forschung in diesem Themenbereich irgendwelche Überraschungen oder besonders eindrucksvolle Erkenntnisse?
Corinna Peifer:
Für mich war es faszinierend zu sehen, wie stark Humor mit Resilienz und einem guten Umgang mit Stress verbunden ist. Die Fähigkeit, auch in schwierigen Zeiten Humor zu finden und zu nutzen, ist ein starkes Werkzeug für die psychische Gesundheit. So haben wir beispielsweise in einer unserer Studien gefunden, dass Humor negative Effekte der Pandemie auf das Wohlbefinden von Pflegekräften abmildern konnte.
Tabea Scheel:
Ich war beeindruckt von der positiven Wirkung des Humors auf die soziale Interaktion und Kommunikation in Gesundheitseinrichtungen. In einer Branche, die von sehr anstrengenden Arbeitsbedingungen und auch einem hohen Mangel an Fachkräften geprägt ist, scheint Humor eine wertvolle Ressource im Umgang miteinander zu sein. Humor kann Barrieren abbauen und die Beziehung zwischen Patient*innen und Gesundheitspersonal verbessern. Letztlich profitieren davon dann alle – Patient*innen, Pflegepersonal, aber auch Angehörige. Dabei bedarf es natürlich einer Sensibilität für angemessenen Humor.
Florian Fischer:
Dabei ist aber auch zu berücksichtigen, dass Humor subjektiv ist. Was für den einen funktioniert, funktioniert vielleicht nicht für den anderen. Insofern gilt es auch hier in gewisser Weise zu experimentieren, um herauszufinden, was persönlich Freude bereitet und dabei hilft, mit den Herausforderungen des Lebens umzugehen.