Mit welchen Komponenten und Methoden arbeitet das IPSY-Programm?
Im Rahmen des IPSY-Programms findet Suchtprävention in der Schule mit der gesamten Schulklasse in einem umfassenden und evidenzbasierten, nachhaltigen, interaktiven und ressourcenorientierten Modus statt.
Umfassend und evidenzbasiert: Das IPSY-Programm vermittelt in seinen Inhalten intrapersonale und interpersonale Kompetenzen (z.B. Selbstsicherheit und Standfestigkeit gegenüber Peerdruck), Wissen zum Thema Substanzkonsum und adressiert schulische Themen. Damit werden vielfältige, aus der Forschung bekannte Risiko- und Schutzfaktoren für Substanzkonsum im Jugendalter anvisiert, was die Wahrscheinlichkeit für positive Programmeffekte auf den Konsum von Alkohol, Tabak und illegale Drogen erhöht.
Nachhaltig: In der Regel wird das IPSY-Programm über drei Jahre in der jeweiligen Schulklasse unterrichtet, 15 Einheiten sind als Basisprogramm für Klassenstufe 5 konzipiert, jeweils 7 Einheiten als Auffrischungssitzungen in den folgenden Schuljahren. Damit liegt das Programm über dem empirisch ermittelten Umfang für effektive Präventionsprogramme und setzt in seinem mehrjährigen Aufbau die Empfehlungen für nachhaltige, optimale Lebenskompetenzenprogramme der Weltgesundheitsorganisation (WHO) um. Neben der Wiederholung und langfristigen Verfestigung des Gelernten wird die Anwendung der erlernten Basiskompetenzen zudem von Jahr zu Jahr spezifischer auf Substanzkonsum zugeschnitten, entsprechend des typischerweise mit dem Alter wachsenden Kontakts mit Suchtmitteln.
Interaktiv: Jede Programmeinheit nutz interaktive Elemente wie Rollenspiele, Kleingruppenarbeit oder Gruppendiskussionen, in denen sich Schülerinnen und Schüler gemeinsam und in immer wechselnden Konstellationen Themen erarbeiten und Kompetenzen einüben. Dies ist der Schlüssel für effektive schulische Prävention, denn so ist es möglich, Feedback zu (positivem) Verhalten explizit auch von Gleichaltrigen zu erhalten.
Ressourcenorientiert: Im IPSY-Programm werden die vermittelnden Lehrkräfte geschult, explizit ressourcenorientiert zu arbeiten, also den Blick von der für Schulen typischen Fehlerkultur auf die Identifikation und Förderung von Stärken in jedem jungen Menschen zu legen. Darüber hinaus wird stetig mit Lob statt Kritik (auch unter den Schülerinnen und Schülern) gearbeitet. Schließlich können positive Verhaltensveränderungen durch die dreijährige Anlage des Programms langfristig bekräftigt werden.