Bei der Arbeit sind wir oft von externen Faktoren bestimmt. Mit Crafting-Strategien holen Sie sich Gestaltungsspielräume zurück – und das nicht nur im Job. Von Timo Kortsch
Manuela bearbeitet als Softwareentwicklerin verschiedene Projekte für andere Unternehmen. Außerdem hat sie zwei junge Kinder. Durch die Corona-Pandemie können ihre Kinder nicht mehr in die Ganztagsbetreuung der Schule, sodass sie zusammen mit ihrem Partner die Kinderbetreuung komplett anders organisieren muss. Außerdem pendelt sie eine Stunde mit dem Auto zu ihrer Arbeitsstelle, was die Organisation der Kinderbetreuung noch schwieriger macht. Glücklicherweise kann ihr Partner seine Arbeitszeit reduzieren, um sich besser um die Kinder kümmern zu können. Er bringt in letzter Zeit auch die Kinder ins Bett. Dennoch ist Manuela durch die Situation sehr gefordert und ist abends froh, wenn sie einen Moment auf dem Sofa in Ruhe genießen kann.
Wie bei Manuela entsteht Stress durch das Zusammenspiel von Anforderungen von außen und den eigenen Ressourcen. In solchen stressigen Situationen hofft man oft auf „bessere Zeiten“, die mehr Freiräume lassen. So kann sich allerdings auch ein Gefühl der Hilflosigkeit einstellen, da man oft nur begrenzt Einfluss auf die von außen kommenden Anforderungen hat. Beispielsweise werden Deadlines von anderen Personen gesetzt, kommen kurzfristige Anfragen von Vorgesetzten oder gesetzliche Regularien haben zum Teil großen Einfluss auf die eigene Arbeit. Oft sind schnelle Veränderungen nicht zu erwarten. Insofern ist es wünschenswert, selbst etwas an der Situation verändern zu können.