Von Dr. Hans-Joachim Kirschenbauer, Bernhard Gerhards
Systemsprenger, Wegläufer, Störer, Problemfälle, „schwierige“ Kinder und Jugendliche oder wie sie auch immer aufgrund ihres Verhaltens benannt werden, sind in den Bereichen der Jugendhilfe, der Pädagogik, der Schule, der sozialen Arbeit oder der Medizin/Psychiatrie bekannt. Jeder der dort Tätigen kennt Beispiele aus dem eigenen Alltag. Sie binden personelle Kapazitäten und emotionale Ressourcen, spalten ganze Teams oder führen zu Frust bei den professionellen Helferinnen und Helfern.
Neben diesen Kindern und Jugendlichen mit herausforderndem Verhalten finden diejenigen, die eher introversive Verhaltensauffälligkeiten oder Störungen zeigen, häufig weniger Beachtung, weil sie kaum Ansprüche stellen. Dessen ungeachtet benötigen auch sie passgenaue und geeignete Hilfen für ihre persönliche Entwicklung.
Beiden Gruppen ist gemein, dass sie für eine qualifizierte personenzentrierte Versorgung eine gut funktionierende Zusammenarbeit sowohl von der Jugendhilfe als auch der Kinder- und Jugendpsychiatrie benötigen. Unter Fachleuten gilt es als erwiesen, dass die Zahl der jungen Menschen steigt, die Hilfen aus beiden Systemen (Jugendhilfe und Kinder- und Jugendpsychiatrie) benötigen.