Depression hat viele Gesichter und es gibt mehrere Möglichkeiten der Therapie. Über standardisierte und komplementäre Therapien gibt Prof. Dr. Ingrid Kollak in Ihrem Buch „Komplementäre Therapien bei Depression“ Auskunft und zeigt Möglichkeiten der Selbstsorge auf. Wir haben mit ihr über das neue Buch gesprochen.
Sie schreiben: Die Diagnose Depression hat viele Gesichter. Welche Gesichter zeigen sich, wie kann sich eine Depression äußern?
Das Buch zeigt anhand von Fallgeschichten eine Vielzahl von Symptomen, die mit dieser Krankheit einhergehen. Eine über lange Zeit andauernde Niedergeschlagenheit, fehlendes Interesse, mangelnder Antrieb und körperlicher Starre sind die vorherrschenden und bekanntesten Symptome bei monopolaren Depressionen. Depressionen können aber auch von Wut, Panik, Alkoholabhängigkeit, Ruhelosigkeit verdeckt werden. Das machen die Fallgeschichten deutlich. Außerdem gibt es bipolare Depressionen, bei denen Niedergeschlagenheit und Hochgefühl wechseln. Ihr Wechsel kann häufig oder selten sein, die Phasen können unterschiedlicher lang dauern. Das alles erschwert es, das Leiden genau zu erkennen und zu therapieren.
Ich spreche über die vielen Gesichter der Depression, damit die Menschen, die unter dieser Krankheit leiden, nicht ausgeblendet werden. Denn mit der Depression sind nicht selten Vorstellungen verbunden, die mit der Krankheit und den Betroffenen wenig zu tun haben.