Kann eine Schule, die den Umgang mit gesellschaftlichen Krisen lernt, auch eine bessere Schule sein, gerade durch die Beschäftigung mit Herausforderungen und schwierigen Phasen und den Blick auf die globale Entwicklung?
Auf jeden Fall hat das viel Potenzial: Mit globalen Krisen umzugehen heißt, sich mit Unsicherheit zu konfrontieren, sich mit eigenen Grenzen zu beschäftigen und Flexibilität zu üben. Auch gehört dazu eine Offenheit und Einladung dazu, den Gefühlen, Belastungen und Sorgen eine Raum zu geben und die Möglichkeit zu haben, sich darüber auszutauschen. Das heißt, es geht eben nicht nur um Fakten, sondern auch darum, wie es uns mit diesen Fakten geht.
Das sind Dinge, die momentan im Lehrplan wenig Raum haben, aber ganz grundlegende Fähigkeiten sind, um mit “der Welt da draußen” gut klarzukommen. Wenn Schulen einen Umgang mit gesellschaftlichen Krisen lernen, ist das ein ganz wertvoller wichtiger Schritt, das Potenzial vom Bildungssystem auszuschöpfen: Schule hat die Möglichkeit, in einem gesicherten und begrenzten Rahmen gesellschaftliche Prozesse im Kleinen zu üben und Kinder und Jugendliche damit fit zu machen. Wichtig ist nur, dass wir parallel auch an der Gesellschaft selbst etwas ändern und uns z.B. auf grundlegende Werte wie Demokratie, Nachhaltigkeit, Gesundheit und sozialen Zusammenhalt verständigen und diese Aufgabe nicht allein in die Schule abgeben.
Herzlichen Dank für das Gespräch!