Faktor Akzeptanz
Akzeptanz bedeutet nicht passiv erdulden, sondern meint das aktive Annehmen von dem, was wir nicht ändern können. Dabei ist auch gemeint, das Beste aus dem zu machen, was unabänderlich ist. Die Tatsache, dass unser Leben nicht statisch, sondern dauernd in Veränderung ist, lässt sich leicht benennen, aber damit bewusst zu leben, sich mit Akzeptanz dem zu stellen, ist ein dauernder Lernprozess. Ob in unserem alltäglichen Leben oder in Teams und Organisationen, gern sind wir bemüht an Bestehendem festzuhalten und uns Neuerungen zu widersetzen. Eine Haltung von «im fließenden Fluss des Lebens zu schwimmen» heißt, die Veränderungen als Teil des Lebens anzunehmen und weniger als Stress zu bewerten.
Aus dem Buddhistischen Gedankengut wissen wir, dass das Denken veränderbar ist und unser Inneres durch Meditationstechniken gestärkt und geformt werden kann. Unter dem Stichwort «neuronale Plastizität» kann dies heute belegt werden. So können bei Teilnehmern von Achtsamkeits-Kursen Veränderungen in ihrer präfrontalen Hirnaktivität entstehen, die mit positiver Befindlichkeit in Zusammenhang gebracht werden und es kann eine Stärkung des Immunsystem bewirkt werden.
„Achtsamkeit ist nichts anderes als Aufmerksamkeit. Eine Haltung des Gewahrseins voller Respekt und frei von Wertung“ meint Jack Kornfield. Durch das Erkennen, Akzeptieren, Erforschen von Körper, Gefühl, Geist und Wahrheit und das Nicht-Identifizieren erreicht man den achtsamen Wandel in regelmäßiger Meditationspraxis. In der Achtsamkeit vom Hier und Jetzt können wir den Moment gestalten und uns selbst besser kennen lernen. Ängste vor der Zukunft und Grübeln über Vergangenes lösen sich auf und machen uns frei für das gestaltbare Jetzt.
Neue Herausforderungen in Organisationen, wie Führungswechsel, Umstrukturierungen, können Veränderungen sein, gegen die wir uns wehren oder die wir mit großem Stress umsetzen. Eine Haltung von Akzeptanz und Achtsamkeit kann hier helfen, die Veränderungen anzunehmen, ohne sich am Veränderungsstress aufzureiben.
Diese Haltung der Akzeptanz lässt sich im Alltag üben und stärken und ermöglicht es uns, die eigene Resilienz zu erweitern, also den psychischen Schutzmantel zu stärken.