Depressionen gehören zu den häufigsten psychischen Störungen und bestimmen das Leben nicht nur der Betroffenen selbst, sondern auch das von Partner*in und Familie. In „Schatten über der Partnerschaft“ zeigt Prof. Dr. Guy Bodenmann Wege auf, wie Paare eine Depression gemeinsam bewältigen können. In unserem Gespräch beschreibt der Autor die Auswirkungen der Störung auf die Partnerbeziehung, aber auch, wie man Ressourcen nutzen kann, um erfolgreich damit umzugehen.
Vieles kann einen Schatten über eine Partnerschaft werfen, Arbeitslosigkeit, Suchtprobleme, körperliche Erkrankungen – wie lang ist der Schatten, den eine Depression wirft?
Ja, viele kritische Lebensereignisse werfen Schatten auf eine Partnerschaft und gehen mit unterschiedlichen und vielfältigen Belastungen einher. Viele der genannten Ereignisse wie Arbeitslosigkeit, Suchtprobleme, schwere Krankheiten oder Behinderungen können zudem zu einer Depression führen, sodass Depressionen die anderen Belastungen noch schwerwiegender machen.
Depressionen werfen besonders lange Schatten, da sie sehr viele Bereiche einer Beziehung betreffen: den Austausch von Gefühlen, die Häufigkeit und Qualität der Gespräche, die Rollen- und Aufgabenverteilung, die Gestaltung der Freizeit, die Pflege des sozialen Netzwerkes, die Erziehung der Kinder, gemeinsame Zukunftspläne, die Sexualität.