Angst vor Spinnen (Arachnophobie) ist sehr weit verbreitet – eine der häufigsten Ängste überhaupt. Die meisten Menschen können damit gut leben, weil sie Spinnen ausweichen können oder oftmals jemanden in der Nähe haben, der die ungeliebten Tiere im Falle eines Falles für sie entfernt. Wenn eine Angst zu einem starken Vermeidungsverhalten führt, zum Beispiel schon das Foto einer Spinne nicht mehr angeschaut werden kann, spricht man von einer Phobie.
Menschen mit Spinnenphobie
Was genau ist eine Spinnenphobie?
Die Spinnenphobie, auch Arachnophobie genannt, ist eine spezifische Phobie des Tierphobie-Typus, welche eine übermässige Angst vor Spinnen bezeichnet. Die Intensität der Phobie ist von Person zu Person verschieden. Einige Spinnenphobiker zeigen schon beim Anblick einer Abbildung eine Angstreaktion, andere erst bei einer bewegten Spinne. Auch die Angstreaktion kann sehr unterschiedlich ausfallen, meist sind es Symptome wie zitternde Hände, trockener Mund, Schweissausbrüche oder Herzklopfen, aber auch Herzrasen oder sogar Atemnot und Hyperventilation sind mögliche Reaktionen.
Wie unterscheidet sich die Phobie von der bloßen Angst vor Spinnen?
Man spricht von einer Phobie, wenn eine Angst unbegründet und belastend ist. Es gibt unterschiedliche Phobien, so gibt es Menschen mit Angst vor Hunden, Mäusen, Höhe oder Menschen. Obwohl die Angst auslösende Situation meist ungefährlich ist, ist für die betroffene Person die ausgelöste Angstreaktion völlig real. Bei Spinnenphobikern kann ein Bild oder auch nur der Gedanke an eine Spinne reichen, um die Angst und somit die Angstreaktion auszulösen. Dies kann im betroffenen Umfeld zu Unverständnis führen, was die Hilflosigkeit noch verstärken kann. Die Betroffenen schämen sich für ihre Angst vor Spinnen, da sie auch wissen, dass sie bei uns (im Sinne von Lebensgefahr) unbegründet ist.
Ist es wirklich „nur“ Angst oder spielt auch Ekel eine wichtige Rolle bei der Phobie?
Spinnenphobie zeigt sich typischerweise als eine Mischung aus Angst und Ekel oder Abscheu. Spinnen gelten vielen, absolut zu Unrecht, als unsaubere Tiere, vielleicht weil sie sich in den dunklen, verborgenen Winkeln des Hauses aufhalten in denen es möglicherweise Krankheitskeime geben könnte. Dass dies ihr ganz normaler Lebensraum ist, auf den sie ihr „Anrecht“ haben und zudem äusserst reinliche Tiere sind, ist für viele Menschen nicht möglich zu akzeptieren, da der Abscheu vor ihnen überwiegt.
Ekel ist stärker als Angst mit Vorstellungsbildern und Phantasien verbunden und das spielt bei der Entstehung und Aufrechterhaltung der Spinnenphobie eine wichtige Rolle. Angstszenen mit Spinnen spielen sich dann irgendwann mehr im Kopf als in der Realität ab und lassen die Betroffen nicht mehr in Ruhe.
In der (Selbst-) Behandlung von Spinnenphobien ist es deshalb ganz wesentlich nicht nur die Angstreaktion sondern auch die Ekelgefühle aufzugreifen und zu bearbeiten. Um das zu erreichen ist es einerseits wichtig sich zu öffnen für Informationen um die Objekte der Angst und des Abscheus überhaupt näher kennenzulernen, sich ihnen neugierig anzunähern, bei sich selbst herauszufinden wodurch eigentlich diese Abscheu ausgelöst wird und wie wir diese Tiere als das akzeptieren können was sie sind: Kleine wichtige Lebewesen mit ihren Eigenarten, interessanten Verhaltensweisen und (vielleicht sogar) schönen Aspekten.