Sprach- und Sprechstörungen bei Kindern werden je nach Klassifikationssystem (z.B. ICD-10, DSM-5) unterschiedlich definiert und zusammengefasst. Eine verbreitete Definition für Sprachentwicklungsstörungen findet man in der ICD-10 unter dem Punkt „umschriebene Entwicklungsstörungen des Sprechens und der Sprache (UESS)“. Dazu gehören in erster Linie Störungen
- der Lautbildung (Artikulationsstörung F80.0),
- der Sprachproduktion (Expressive Sprachentwicklungsstörung F80.1) und
- des Sprachverständnisses (Rezeptive Sprachentwicklungsstörung F80.2).
UESS treten bei 5 bis 8 % aller Kinder auf, wobei Jungen deutlich häufiger betroffen sind als Mädchen. Die Sprachdefizite können in unterschiedlichen Bereichen, manchmal auch in mehreren gleichzeitig, auftreten. So kann es zu Schwierigkeiten bei der Lautbildung, zu Wortschatzdefiziten, Grammatikfehlern oder Kommunikationsproblemen kommen.