Nicht jede Angstattacke ist behandlungsbedürftig
Nicht jede Angstattacke führt direkt in die psychiatrische Klinik. Was kann man tun, um sich selbst zu helfen?
Nicht jede Angstattacke ist Zeichen einer Angststörung und ganz sicher ist auch nicht jede Angstattacke behandlungsbedürftig. Wenn Ängste aber als zu häufig oder zu lange dauernd empfunden werden, den Alltag einschränken oder auf andere Art und Weise als belastend und störend erlebt werden, sollte man sich damit beschäftigen, was man dagegen tun kann.
Was kann man ganz konkret tun?
In Selbsthilfe ist einiges möglich. Zwei Fragen sind besonders hilfreich: (1.) Wofür steht die Angst, ist sie möglicherweise Ausdruck einer anderen, dauerhaften Belastung oder ungelösten Problematik?
Und (2.) Wie kann ich so mit der Angst umgehen, dass ich sie nicht noch unnötig verstärke oder aufrecht erhalte? Oder anders formuliert: Wie kann ich die Angst schwächen und mich selbst stärken, so dass ich stärker als die Angst bin?
In Bezug auf die erste Frage nach den möglichen Hintergrundproblemen, wird es darum gehen, sich diese bewusst zu machen und sie wenn möglich zu verändern oder zumindest eine Perspektive zu schaffen. Beispiele wären dauerhaft zu viel Stress am Arbeitsplatz, Selbstunsicherheit, familiäre Konflikte oder auch Mühe mit grundlegenden, existenziellen Themen wie dem Älterwerden oder Einsamkeit.
In Bezug auf die zweite Frage, den Umgang mit den Ängsten, lohnt es sich, sich konkrete Ziele zu setzen und sich zu informieren, wie Angstbewältigung gelingen kann. Dabei hilft es, sich mit kognitiv-verhaltenstherapeutischen Bewältigungsstrategien vertraut zu machen.