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Wie aus guten Ideen Innovationen werden

Josine Gouwens und Rozemarijn Dols haben mit 75 Übungen für Brainstorming und Ideenfindung im Team ein Buch geschrieben, das wie eine „Schatzkarte“ dabei hilft, sich  im Terrain des kreativen Denkens zurechtzufinden. Es beinhaltet 75 inspirierende Übungen, die das Gehirn auf unterschiedliche Weise stimulieren und die sich gut für kreative Workshops mit Gruppen eignen. Das Buchrichtet sich an Führungskräfte sowie an Personen aus den Bereichen Training, Beratung und Coaching, die Workshops begleiten, in denen die kreativen Fähigkeiten der Teilnehmenden genutzt werden sollen, um Innovation oder Verbesserung hervorzubringen. Es ist geeignet für Menschen mit Erfahrung in der Leitung, Begleitung oder Moderation von Gruppen, aber auch weniger erfahrene Gruppenleitungen können die dargestellten Methoden gut nachvollziehen und nutzen.

gruppe, teamwork, fröhliche Menschen zusammen bei der Ideenfindung

Die 7 Bausteine im kreativen Prozess

1. Voraussetzungen schaffen

2. (Selbst-)Einsicht vergrößern

3. Ziele formulieren

4. Hindernisse überwinden

5. Kreative Fähigkeiten fördern

6. Originelle Ideen generieren

7. Kreative Ideen auswählen und weiterentwickeln

Eine kreativer Team-Workshop stellt hohe Anforderungen an die Teilnehmenden. Diese sollen ihre üblichen Denkpfade verlassen, die Grenzen ihres Denkens erweitern und Fähigkeiten nutzen, die sie sonst kaum einsetzen. Die Gruppenleitung sollte deshalb sicherstellen, dass die Begleitumstände während des Workshops den hohen Anforderungen gerecht werden: Sorgen Sie für ausreichend Sauerstoff, Energie, Abwechslung, Vernetzung und Inspiration.

Es ist wichtig, dass das Motto des Workshops deutlich wird. Eine Möglichkeit, die Teilnehmenden von Anfang an in den Workshop einzubeziehen, besteht darin, sie selbst erleben zu lassen, was Kreativitätstechniken zu bieten haben. Die Übung Ein Puzzle als Teaser ist so eine Methode, mit der man unbeschwert starten kann und die zugleich vertrauensbildend wirkt.

Beispielübung: Ein Puzzle als Teaser

Schwierigkeitsgrad: einfach

Kurzbeschreibung

Diese Übung ist ein guter Einstieg in die kreative Gruppenarbeit. Sie demonstriert direkt und verständlich, worin der Wert des kreativen Denkens besteht.

Zielsetzung/Wirkung

Die Teilnehmenden machen die Erfahrung, dass Kreativitätstechniken dabei helfen können, Lösungen zu finden, auf die sie ohne diese Herangehensweisen nicht gekommen wären. Mit dieser Übung am Beginn des Prozesses können Sie für sich und Ihre Arbeitsweise Vertrauen gewinnen, was die Zusammenarbeit angenehm macht.

Durchführung

Vorbereitung
Im Kasten unten sind mehrere Grafiken abgebildet, die für diese Übung benötigt werden. Alle Teilnehmenden sollen die Grafiken sehen können. Wie Sie den Teilnehmenden die Bilder zugänglich machen, hängt davon ab, wie Sie Ihren Workshop gestalten:

• Erstellen Sie Folien in Ihrer PowerPoint-Präsentation
• Zeichnen Sie die Grafiken auf Flipchart-Bögen nach

Stellen Sie sicher, dass Sie A4-Papier und Stifte zur Verfügung haben.

Schritt 1: Die Übung erklären
Erklären Sie den Teilnehmenden, dass sie nun selbst eine Kreativitätstechnik ausprobieren werden.

Schritt 2: Erste Runde
Zeigen Sie das regelmäßige Sechseck. Fordern Sie die Teilnehmenden auf, das Sechseck in sechs gleich große und gleich geformte Teile zu unterteilen.

Schritt 3: Zweite Runde
Gehen Sie im Raum umher. Sobald ein paar Gruppenmitglieder die erste Lösungsmöglichkeit (siehe Grafik im Kasten) gefunden haben, zeigen Sie allen Teilnehmenden
diese Lösung. Das geschieht in der Regel sehr schnell.

Schritt 4: Dritte Runde
Erklären Sie den Teilnehmenden, dass es noch viel mehr Möglichkeiten gibt, dieses Sechseck in sechs gleich große und gleich geformte Teile aufzuteilen. Fordern Sie die Gruppe auf, sich noch weitere Lösungen einfallen zu lassen.

Schritt 5: Vierte Runde
Kündigen Sie nun an, dass Sie jetzt eine Kreativitätstechnik vorstellen werden, und zwar eine Technik, mit der die Teilnehmenden herausfinden können, mit welcher inneren Einstellung und Überzeugung sie an diese Übung herangegangen sind. Die Teilnehmenden müssen dazu herausfinden, welche Gemeinsamkeiten die Lösungen (oder Halblösungen), die sie gefunden haben, aufweisen. Diese Gemeinsamkeiten in den Lösungen sagen etwas über ihre innere Einstellung aus. Sobald sie diese loslassen, werden sie mehr Alternativen für die Aufteilung des Sechsecks finden.

Schritt 6: Fünfte Runde
Zeigen Sie die Lösungen, die die vierte Runde ergeben hat, sobald die ersten Teilnehmenden weitere Möglichkeiten gefunden haben. Beenden Sie die Übung mit einem Rückblick. Erklären Sie, dass diese Kreativitätstechnik die jeweiligen Einstellungen und Annahmen ans Tageslicht befördert. Wahrscheinlich sind die meisten Teilnehmenden von der Annahme ausgegangen, dass sie gerade Linien zeichnen sollten. Diese unbewusste Annahme hat sie gewissermaßen beim Finden weiterer Alternativen eingeschränkt. Erklären Sie, dass man diese Vorgehensweise auch bei realistischen Fragestellungen anwenden kann.

Viel Spaß beim Ausprobieren der Übung!
 

Mehr finden Sie in 75 Übungen für Brainstorming und Ideenfindung im Team!

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