
1. Auflage
von Adolf Otto Jäger, H. Holling, Francis Preckel, Ralf Schulze, M. Vock, Heinz-Martin Süß, André Beauducel
Der BIS-HB eignet sich für die allgemeine und die strukturelle Intelligenzdiagnostik bei durchschnittlich und hoch begabten Kindern und Jugendlichen von 12 bis 16 Jahren und kann als Einzel- oder Gruppentest eingesetzt werden.
Das Verfahren basiert auf dem Berliner Intelligenzstrukturmodell (BIS) und erfasst die in diesem Modell spezifizierten Intelligenzdimensionen: Einfallsreichtum, Bearbeitungsgeschwindigkeit, Merkfähigkeit, Verarbeitungskapazität, die Fähigkeit zum Umgang mit verbalem, figuralem und numerischem Material sowie als Integral aus diesen Fähigkeiten die allgemeine Intelligenz. Der BIS-HB deckt somit ein breites Spektrum verschiedener Intelligenzleistungen ab. Die verschiedenen, insgesamt 45 Aufgabentypen des Tests machen diesen in der Durchführung sehr abwechslungsreich. Die Vielfalt der Anforderungen unterstützt zudem die Akzeptanz des Verfahrens bei den getesteten Personen. Zum BIS-HB liegt auch eine Kurzform vor, mit der die Verarbeitungskapazität sowie die allgemeine Intelligenz erfasst werden können. Besonders zeichnet sich der BIS-HB dadurch aus, dass er eine große Vielfalt intellektueller Fähigkeiten erfasst. Auch wird über die Dimension Einfallsreichtum die in den meisten Intelligenztests vernachlässigte kognitive Leistungsdimension der Kreativität berücksichtigt. Die empirische Fundierung der Normen basiert nicht nur auf durchschnittlich Begabten, sondern auch auf einer Stichprobe von über 500 intellektuell hoch begabten Schülerinnen und Schülern.
Das Testauswerteprogramm zum BIS-HB erleichtert Ihnen die Auswertung des Verfahrens und stellt Ihnen folgende Optionen zur Verfügung:
Systemvoraussetzungen:
Die Reliabilitätsschätzungen für die einzelnen Skalen liegen zwischen α = .81 und α = .95 (Cronbachs Alpha) bzw. zwischen r = .79 und r = .92 (Split-Half-Reliabilität). Die Stabilitäten der Skalen liegen zwischen r = .71 und r = .84 (Retest nach 6 Monaten).
Konfirmatorische Faktorenanalysen zeigen eine sehr gute Übereinstimmung der Struktur der Testleistungen mit dem zugrunde gelegten Modell. Die konvergente und diskriminante Kriteriumsvalidität des BIS-HB wird durch Korrelationen mit verschiedenen Tests (CFT 20, Skala AG, HAWIK-III, VKT, TSD-Z) und Schulnoten belegt. Schulnoten können in beachtlichem Maß durch die Testleistungen vorhergesagt werden, wie Untersuchungen zur Vorhersagevalidität zeigen (Validitätskoeffizienten: r = .57 Gesamtnotenschnitt, r = .60 sprachliche Fächer, r = .51 naturwissenschaftliche Fächer).
Der BIS-HB wurde an 1.328 Schülerinnen und Schülern an Haupt- und Realschulen, Gymnasien und speziellen Schulen für intellektuell besonders Begabte normiert. Es liegen Altersnormen (IQ-Skala) für vier Gruppen von 12;6 bis 16;5 Jahren vor. Zudem kann über angegebene Mittelwerte und Standardabweichungen von Schülerinnen und Schülern spezieller Schulen für (a) allgemein Hochbegabte und (b) mathematisch-naturwissenschaftlich Hochbegabte der Prozentrang bestimmt werden, den eine Testperson in diesen Gruppen einnehmen würde.
Die Durchführung des BIS-HB dauert ca. 140 Min. (plus zwei Pausen von 15 Min.). Für die Kurzform sind ca. 55 Min. einzuplanen.
In Anwendung seit 2006.
2006
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