2012
von Rolf Engel
Unter Mitarbeit von : Julia Groves
Ab 18 Jahren, Einzel- und Gruppenverfahren. Verwendung in der klinischen Psychologie und Psychiatrie, in der forensischen Diagnostik sowie bei persönlichkeitsdiagnostischen Fragestellungen vor klinischem Hintergrund.
Dieses Testverfahren ist außerdem in englischer, dänischer, finnischer, italienischer, norwegischer, schwedischer und spanischer Sprache lieferbar.
Das VEI ist die deutschsprachige Adaptation des PAI (Personality Assessment Inventory), ein von Morey (1991) entwickelter multidimensionaler Selbstbeurteilungsbogen für Erwachsene. Als klinisches Instrument liefert es Informationen über die Symptomatik von Personen, die professionelle Hilfe bei psychischen Störungen suchen. Das VEI enthält 344 Items, die zu 22 unabhängigen Skalen zusammengefasst werden. Hierbei handelt es sich um 4 Validitätsskalen, 11 klinische Skalen, 5 Behandlungsskalen und 2 interpersonale Skalen. 10 der insgesamt 22 Skalen sind zusätzlich in 31 Subskalen untergliedert. Bei der Skalenentwicklung wurden rationale und empirische Methoden eingesetzt. Die vom VEI erfassten klinischen Syndrome sind nach ihrem Stellenwert für die Systematik psychischer Störungen und nach ihrer Bedeutung in der diagnostischen Praxis in enger Anlehnung an die Diagnosesysteme ICD-10 und DSM-IV ausgewählt.
Über die klassischen Syndrome hinaus, die zum Beispiel auch im MMPI-2 vertreten sind, bietet das VEI Skalen für die verschiedenen Typen der Angststörungen, für Borderline-Störung, Suizidalität und Substanzabhängigkeiten sowie für situative Faktoren, wie das Ausmaß der aktuellen Belastung und der sozialen Unterstützung.
Durchführung und Auswertung: Das VEI kann komplett online durchgeführt werden. Der/die Diagnostiker*in erhält die Auswertung als PDF-Datei in seinem/ihrem VEI-Testauswerteservice-Account, wahlweise mit oder ohne Textreport. Falls das VEI mit Testheft und Antwortbogen durchgeführt wird, werden die Antworten per manueller Online-Dateneingabe in den VEI-Testauswerteservice übertragen. Alternativ kann der Antwortbogen per E-Mail als Scan an den VEI-Testauswerteservice-Account gesendet werden.
Das VEI verfügt wie die amerikanische Originalversion über gute Reliabilitätswerte. Die Cronbachs-Alpha-Koeffizienten der klinischen Vollskalen liegen in der deutschen Normierungsstichprobe überwiegend zwischen α = .80 und α = .90 und belegen damit eine hohe interne Konsistenz der Skalen. Gleichzeitig betragen die mittleren Item-Interkorrelationen nur um die r = .20, was auf den unabhängigen Inhalt der Items und damit auf die Breite der erfassten Konstrukte hinweist.
In den USA ist das PAI seit 1991 im Einsatz, vorwiegend in der psychopathologischen und forensischen Diagnostik. Es liegen über 300 Publikationen zur Validität vor. Bemerkenswert sind insbesondere Validitätsuntersuchungen zu Syndromen wie PTSD, Borderline-Störung und Substanzgebrauch sowie die Überprüfungen der Validitätsskalen.
Die Normierung des VEI erfolgte an einer repräsentativen Stichprobe von 749 Personen im Alter zwischen 18 und 89 Jahren. Das Manual enthält ausführliche Normierungsdaten auf Item- wie auf Skalenebene, Tabellen zur Vergleichbarkeit von MMPI-2 und VEI sowie psychometrische Angaben zu allen Skalen.
Die Bearbeitungsdauer beträgt etwa 40 bis 60 Minuten.
In Anwendung seit 2013.
2012
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