
Erwachsene. Individuell.
Der CVLT ermöglicht eine kurze und individuelle Beurteilung von verbalen Lernstrategien und -prozessen. Er besteht aus zwei Wortlisten mit jeweils 16 Items. Wortliste A ist die Lernliste; Wortliste B dient als Interferenzaufgabe. Die Wortliste A wird insgesamt fünfmal dargeboten. Nach der Interferenzaufgabe erfolgt der kurzfristige freie Abruf der Wortliste A, dem sich der Abruf mit der Vorgabe der semantischen Oberbegriffe anschließt. Nach dem Behaltensintervall (20 Min.) ist wieder der freie Abruf gefordert, dem erneut der Abruf mit Hilfestellung folgt. Für das Wiedererkennen wurden sowohl semantisch wie phonematisch ähnliche Ablenker und kategoriale Prototypen verwendet. Es stehen zwei normierte Versionen zur Verfügung. Eine dritte Wortliste, deren Äquivalenz durch die gleichen Konstruktionsprinzipien gegeben ist, kann zu Forschungszwecken verwendet werden. Der CVLT berücksichtigt moderne Erkenntnisse aus der Lern- und Gedächtnisforschung, nach denen je nach Krankheits- bzw. Störungsbild unterschiedliche Aspekte des Lernens und des Gedächtnisses betroffen sein können. So kann nicht nur die Lernmenge beurteilt werden, sondern aufgrund der Zuordnung der Items zu semantischen Kategorien auch der Einsatz von unterschiedlichen Lernstrategien. Die computergestützte Auswertung erlaubt zudem eine differenzierte Beurteilung zusätzlicher Lern- und Gedächtnisparameter. Aufgrund von über 200 Studien, in denen der CVLT eingesetzt wurde, liegen Daten über zahlreiche Patientengruppen vor, die auch in der klinischen Arbeit genutzt werden können.
Für die digitale Auswertung verweisen wir Sie auf das Wiener Testsystem von SCHUHFRIED.
Weitere InformationenDie Äquivalenz der beiden Testversionen wurde mit dem Wilk‘s Test für Paralleltests überprüft. Ein signifikanter Unterschied ergab sich für die Lernsummen der beiden Versionen. Die Odd-Even-Reliabilität für die Lerndurchgänge lag bei .96 für beide Versionen. Die Split-Half-Reliabilität für die semantischen Kategorien war bei .75 bzw. .79 (Version 1 vs. Version 2) angesiedelt. Die Retest-Reliabilität für Version 1 nach 9 Monaten ergab einen Wert von .60 und einen Übungseffekt von 5 Items für die Lernsumme.
Eine faktorenanalytische Untersuchung der US-Stichprobe führte zu 6 Faktoren: 1. Verbale Lernfähigkeit, 2. Unterscheidungsfähigkeit, 3. Lernstrategie, 4. Proaktive Interferenz, 5. Serieller Positionseffekt und 6. Lernrate. In einem Vergleich mit dem Untertest Logisches Gedächtnis aus der Wechsler-Memory-Scale-Revised lag die Korrelation zwischen der Lernsumme des CVLT und dem Log. Ged. I bei .53.
Der CVLT wurde an 303 Probanden ohne neurologische Erkrankungen für den Altersbereich von 20 bis 60 Jahre normiert. Darüber hinaus liegen Daten über zahlreiche Patientengruppen vor (u.a. Schädel-Hirn-Trauma, Multiple Sklerose, Alzheimer Demenz, Depression).
30 bis 40 Minuten (wobei das Behaltensintervall von 20 Minuten zur Durchführung anderer Testverfahren genutzt werden kann).
In Anwendung seit 2008.
2008