
Individualtest. Der SKT wird hauptsächlich im Bereich der Diagnose, Schweregradbestimmung und Verlaufskontrolle von Demenzerkrankungen eingesetzt. Darüber hinaus ist er in der Lage, die kognitiven Beeinträchtigungen in Folge von Verletzungen oder Erkrankungen des Gehirns sowie aufgrund von substanzinduzierten kognitiven Veränderungen (z.B. Psychopharmaka, Anästhetika, Noxen) zu erfassen.
Der SKT nach Erzigkeit ist ein kurzer Leistungstest zur Erfassung von Störungen des Gedächtnisses und der Aufmerksamkeit. Er besteht aus insgesamt neun Subtests: drei Subtests für die Erfassung der Gedächtnisleistung (Gegenstände unmittelbar reproduzieren, Gegenstände nach Ablenkung reproduzieren, Gegenstände wiedererkennen) und sechs Subtests für die Erfassung der Aufmerksamkeit bzw. Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit (Gegenstände benennen, Zahlen lesen, Zahlen ordnen, Zahlen zurücklegen, Symbole zählen, Interferenztest).
Der SKT liegt in fünf Parallelformen vor (A bis E). Erstmalig wurde das Verfahren 1977 von Hellmut Erzigkeit unter dem Titel „Der Syndrom-Kurztest zur Erfassung von Aufmerksamkeits- und Gedächtnisstörungen“ publiziert. Für das SKT Manual Edition 2015 wurde dieses Manual von 1977 nun zum insgesamt vierten Mal überarbeitet und es wurde eine Neunormierung vorgenommen. Bei der Neunormierung wurden statistisch bedeutsame Abweichungen von den Leistungen der gesunden älteren Menschen in Abhängigkeit von Intelligenz, Alter und Geschlecht berechnet. Die vorliegende Neunormierung ist nun wesentlich sensitiver und in der Lage, einsetzende kognitive Abbauprozesse bereits frühzeitig zu identifizieren.
Für die neue Auswertung steht erstmals ein Computerprogramm zur Verfügung, es kann für alle fünf Parallelformen A bis E verwendet werden. Das Material des SKT wurde zuletzt 1989 überarbeitet und bleibt für die aktuelle Auflage unverändert. Anwender, welche den SKT bereits einsetzen und mit der Neunormierung arbeiten möchten, benötigen das Manual Edition 2015 inklusive CD-ROM.
Die internen Konsistenzen (Cronbachs Alpha) der Parallelformen A bis E liegen im Mittel zwischen α = .80 und .88. Die Retest-Reliabilität mit einer Testwiederholung nach 14 Tagen betrug rtt = .88 und nach 90 Tagen rtt =.83
Die Kriteriumsvalidität wurde in zahlreichen Studien belegt. Es wurden hypothesenkonforme Zusammenhänge mit konstruktnahen Verfahren nachgewiesen (MMSE, ADAScog, Demenztest, BCRS). Analysen mit Strukturgleichungsmodellen ergaben, dass die Testformen A bis E des SKT unter psychometrischen Gesichtspunkten als austauschbar zu betrachten sind.
Es wurde eine Neunormierung anhand der Testergebnisse von über 1000 kognitiv gesunden älteren Menschen im Alter von 60 bis 91 Jahren vorgenommen. Das Normierungssystem verwendet als Ergebnisdarstellung eine farbliche Ampelcodierung. Erzielt die Testperson ein anderes Ergebnis als „Grün“, sollte der kognitive Status regelmäßig geprüft werden.
Die Durchführungszeit pro SKT Gesamtform (d.h. alle neun Subtests) beträgt zwischen 10 und 15 Minuten.
In Anwendung seit 2016.
2016