Erfassen Sie mit dem Verfahren im letzten Kindergartenjahr frühe Fertigkeiten und Kompetenzen sowohl im schriftsprachlichen als auch mathematischen Bereich. Die einzelnen Module des WVT können als Ganzes oder auch getrennt zur Förderung, Beratung und Diagnostik eingesetzt werden.
Einsatzbereich
Der WVT erlaubt die Erfassung von schriftsprachlichen und mathematischen Vorläuferfertigkeiten und Kompetenzen im letzten Kindergartenjahr. Geeignete Einsatzbereiche stellen die Frühförderung, Beratung und die Schuleingangsdiagnostik dar. Das Verfahren ist u.?a. von ErzieherInnen und TherapeutInnen in Kindergärten, ebenso wie von Lehrkräften im Rahmen der Einschulungsdiagnostik einsetzbar. Einzeltest.
Inhalt
Mit dem WVT werden Vorläuferfähigkeiten erfasst, die für das Erlernen zentraler Kulturtechniken (Lesen, Rechnen, Schreiben) von großer Bedeutung sind. Das Verfahren ermöglicht eine zuverlässige Diagnostik früher schriftsprachlicher und mathematischer Kompetenzen sowohl für Kinder mit Entwicklungsrisiken, darüber hinaus aber auch für jene mit Entwicklungsvorsprüngen gegenüber Kindern mit eher normalen Fähigkeiten. Der WVT setzt sich aus drei Modulen (Inhaltsbereichen) mit insgesamt 29 Untertests zusammen: Frühe schriftsprachliche Fähigkeiten: Phonologische Informationsverarbeitung und Buchstabenkenntnis; 81 Einzelaufgaben in 11 Untertests. Sprachliche Fähigkeiten: Wortschatz, Satzverständnis, Grammatik; 77 Einzelaufgaben in 7 Untertests. Mathematische (Vorläufer-)Fertigkeiten: Zählfertigkeiten, Mengenwissen, Seriation, Zahlenkenntnis, Benennen von Würfelbildern, Rechenoperationen; 72 Einzelaufgaben in 11 Untertests. Die drei Module können als Gesamttest, aber auch unabhängig voneinander und als jeweils eigenständige diagnostische Verfahren bezogen und durchgeführt werden.
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Zuverlässigkeit
Die interne Konsistenz der einzelnen Untertests variiert zwischen .61 und .92, die der Gesamtskalen zwischen .91 und .95. Die Retestreliabilität (erhoben im Abstand von etwa sechs Monaten) liegt auf Modul-Ebene zwischen rtt = .82 und .85.
Testgültigkeit
Konvergente und divergente Validität: Gruppentest Phonologische Bewusstheit (PB-LRS) – Modul Frühe schriftsprachliche Fähigkeiten: .67 (konvergent), PB-LRS – Modul Sprachliche Fähigkeiten: .38 (divergent), PB-LRS – Modul Mathematische (Vorläufer-)Fertigkeiten: .59 (divergent); Erzieherinnen-Rating (Einschätzung sprachliche und mathematische Fähigkeiten, korreliert mit entsprechenden Modulen): .54–.61 (konvergent), .39–.55 (divergent).
Normen
Sowohl für die einzelnen Subtests als auch für die Gesamtergebnisse auf Modul-Ebene liegen Prozentrangnormen und T-Äquivalenzwerte zu zwei Messzeitpunkten vor (10 bis 11 Monate und 4 bis 5 Monate vor Einschulung). Für jeden Aufgabenbereich werden zudem Stärken und Schwächen („Förderbedarf“ bzw. „starker Förderbedarf“) abgeleitet. Die Normierungsstichprobe besteht aus insgesamt 417 Kindern aus den Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg, Thüringen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Berlin.
Bearbeitungsdauer
Etwa 60 Minuten (3 Module à 20 Minuten).
Erscheinungshinweis
In Anwendung seit 2016.
Copyright-Jahr
2016