Die Borderline-Persönlichkeitstörung stellt eine große Belastung für Betroffene aber auch für das soziale Umfeld dar. Angehörigen von Menschen mit einer Borderline-Störung fehlen häufig Fertigkeiten, um mit den starken Gefühlen und dem dysfunktionalen Verhalten der Betroffenen adäquat umzugehen. In der Regel werden Angehörige selten in die Behandlung der Borderline-Betroffenen einbezogen, obwohl der Einbezug in die Therapie sowohl für den Behandlungserfolg der Betroffenen als auch für die Förderung des Wohlbefindens der Angehörigen wichtig wäre. Der Praxisleitfaden stellt erstmalig im deutschen Sprachraum die von Alan Fruzzetti und Perry Hoffman entwickelten Familienskills vor, die auf der Dialektisch-Behavioralen Therapie (DBT) basieren. DBT-Familienskills sind individuelle und beziehungsbasierte Fertigkeiten für Angehörige und für Menschen mit einer Borderline-Störung. Der Einsatz der Skills verringert dysfunktionales Verhalten und familiäre Konflikte, fördert Akzeptanz und Verständnis für sich selbst sowie für das betroffene Familienmitglied und verbessert die familiäre Beziehung. Das Erlernen der Skills stellt damit eine wichtige Ergänzung der Standard-DBT dar.
Der Band liefert eine praxisorientierte Anleitung zur Vermittlung der Familienskills in Gruppen oder im Rahmen der Paar-, Familien- und Einzeltherapie. Die Skills werden jeweils anhand einer kurzen didaktischen Einführung und mithilfe von Informations- und Übungsblättern anschaulich dargestellt. Zudem werden therapeutische Strategien aufgezeigt, die Therapeutinnen und Therapeuten den Umgang mit hochemotionalen und impulsiven Familienmitgliedern erleichtern. Der Band schließt damit eine wichtige Lücke in der Behandlung von Borderline-Persönlichkeitsstörungen. Die zahlreichen im Buch enthaltenen Arbeitsmaterialien können nach erfolgter Registrierung von der Hogrefe Website heruntergeladen werden.
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Borderline in der FamiliePressestimmen:
"Dieses Buch gehört auf jeden Fall in die Hände aller psychiatrischen Tätigen, die mit Menschen mit Borderlineerfahrungen und ihren Familien (im weitesten Sinne des Begriffs) zu tun haben. … Es ist zu hoffen, dass die wegweisenden Impulse in diesem Buch ihre Früchte in der Praxis tragen.“
Christoph Müller, Psychosoziale Umschau, 2/2023