Nutzen sie das Verfahren für eine erste Bestimmung von emotionalen und sozialen Auffälligkeiten bei Kindern im Kindergartenalter, um so eine Früherkennung von Verhaltensweisen zu ermöglichen, die eine Ursache für spätere Probleme, Lernstörungen oder kognitive Störungen sein können.
Einsatzbereich
Für pädagogische Fachkräfte in Kitas, um erste Anhaltspunkte für mögliche emotionale und soziale Auffälligkeiten zu gewinnen. Das Rating ist keine spezifische Entwicklungsstandbestimmung.
Inhalt
Störungen des emotionalen und sozialen Verhaltens zeichnen sich bereits im Kindergartenalltag ab und können die Ursache für spätere Lernstörungen, kognitive Störungen und Schulleistungsprobleme sein. Eine frühe Entdeckung ist daher unerlässlich.
Die Ratingskala ESV 3-6 listet verschiedenste Verhaltensweisen eines Kindes in einer Kita auf. Aufgabe der pädagogischen Fachkraft ist es, deren Auftretenshäufigkeit in den letzten vier Wochen einzuschätzen. Empirisch wurde gezeigt, dass die Verhaltensliste inhaltlich ausdifferenziert ist und mit zwei Skalen die Konstrukte „internalisierende Verhaltensweisen“ (Skala 1) sowie „externalisierende Verhaltensweisen“ (Skala 2) erfasst. Aus der Addition der beiden Skalensummenwerte resultiert der Gesamtskalenwert. Für alle Skalenwerte kann bestimmt werden, ob die Häufigkeiten, in der ein Kind die beschriebenen Verhaltensweisen gezeigt hat, im Vergleich mit Jungen und Mädchen derselben Altersstufe auffällig oder unauffällig erscheinen.
Lesen Sie hier einen Artikel zum Thema: Therapeutischer Zugang: Emotionen von Kindern und Jugendlichen.
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Zuverlässigkeit
Interne Konsistenz: Skala 1: α = .91; Skala 2: α = .90. Halbierungsreliabilität: Skala 1: ρ = .92, Skala 2: ρ = .90.
Testgültigkeit
Dimensionsanalytische Überlegungen von sozial-emotional auffälligem Verhalten konnten in einem empirischen Datensatz über eine induktive/faktorenanalytische Konstruktionsstrategie umgesetzt werden (faktorielle Validität). Konvergente und diskriminante Validität wurden durch die Analyse plausibler Zusammenhänge zwischen den beiden Skalen mit Außenkriterien belegt. Auf konvergente Kriterien bezogene Validitäten wurden in hohem Ausmaß für Skala 1 ermittelt, für Skala 2 fielen die Validitätskoeffizienten nahezu durchgängig niedriger, doch durchaus substanziell, aus. Nicht zuletzt ist dem Rating ökologische Validität zuzugestehen, weil es psychosoziales Verhalten dort erfasst, wo es am ehesten auftritt: in der alltäglichen Gruppensituation mit in etwa Gleichaltrigen.
Normen
Es liegen altersbezogene Cut-off-Werte (90. Perzentile) für Skala 1, 2 und die Gesamtskala für Jungen und Mädchen vor (n = 443). Sie erlauben eine erste Zuordnung in „unauffällig“ versus „auffällig“. Als statistische Kennwerte werden des Weiteren Skalenmediane, Skalenmittelwerte und Standardabweichungen angegeben.
Bearbeitungsdauer
Durchführung: ca. 10 Minuten; Auswertung: ca. 5 Minuten.
Erscheinungshinweis
In Anwendung seit 2017.
Copyright-Jahr
2017