Der Einsatz von Ergotherapie in der Psychiatrie hat sich seit langem bewährt, um verlorengegangene Fertigkeiten wiederzuerlangen, neue Potenziale zu entdecken und die Wiedereingliederung in die Gesellschaft vorzubereiten. Ergotherapeutische Entscheidungen sind vielschichtig und kreativ, aber immer an einem Modell menschlichen Handelns orientiert.
Handlungen von Menschen lassen sich mit sozialpsychologischen Modellen erklären; sie sind zugleich aber auch aufgrund von intrapsychischen Motiven und Konflikten in psychoanalytischen Konzepten erklärbar. Die Autoren des vorliegenden Fachbuches integrieren die beiden Erklärungsansätze so, dass sie ein umfassendes und abgerundetes Modell des Handelns ergeben.
Mit vielen praktischen Beispielen leitet dieses Buch ergotherapeutische Handlungsformen in der Psychiatrie und Kinder- und Jugendpsychiatrie an. Es liefert Erfassungsinstrumente, Instruktionsmethoden, ergotherapeutische Mittel und Behandlungskonzepte, die in 20 Jahren forschender und lehrender Arbeit mit ErgotherapeutInnen entwickelt wurden.
Das Buch stellt ein konzeptionelles Modell für die Ergotherapie vor, das dazu geeignet ist, ErgotherapeutInnen mit mehr oder auch mit weniger Erfahrung durch ihre professionellen Problemlösungsprozesse zu begleiten. Es lässt menschliches Handeln sehr unterschiedlicher Prägungen und Färbungen lebendig, aber auch erklärbar werden.