Erfassen Sie den Sprachentwicklungsstand bei Kindern von von 3;0 bis 5;11 Jahren und identifizieren Sie sicher Risikokinder.
Einsatzbereich
Das Sprachscreening ist im Alter von 3;0 bis 5;11 Jahren einsetzbar. Es kann vor allem in der kinderärztlichen Praxis, in der logopädischen und psychologischen Praxis, in Kindergärten und anderen vorschulischen Einrichtungen sowie für Einschulungsuntersuchungen nutzbringend eingesetzt werden. Einzeltest.
Inhalt
Das SSV erlaubt eine standardisierte Erfassung des erreichten Sprachentwicklungsstands und damit die Identifikation von Risikokindern im späteren Vorschulalter, die inhaltlich valide, kostengünstig, in sehr kurzer Zeit durchführbar sowie einfach und eindeutig auswertbar ist. Der diagnostische Nutzen des Sprachscreenings ist theoretisch und empirisch belegt. Es stellt eine Kurzform des SETK 3-5 dar und teilt mit diesem Gesamttest inhaltliche und methodische Vorteile. Für dreijährige Kinder besteht die Kurzform aus den beiden Untertests PGN (Phonologisches Arbeitsgedächtnis für Nichtwörter) und MR (Morphologische Regelbildung). Für vier- bis fünfjährige Kinder enthält die Kurzform wiederum PGN und hinzukommend SG (Satzgedächtnis). Die jeweiligen Untertests repräsentieren am besten diejenigen sprachlichen Meilensteine, die eine eindeutige Definition dessen geben, was unter einer Sprachentwicklungsverzögerung zu verstehen ist. Es wird eine valide und zuverlässige Risikodiagnose ermöglicht, sodass die Unsicherheit beseitigt ist, ab wann ein Kind überhaupt als sprachentwicklungsverzögert einzuschätzen ist. Mit dem vorliegenden Screening kann festgestellt werden, ob Kinder mit nicht deutscher Muttersprache (insbesondere Kinder mit Migrationshintergrund?/?Fluchthintergrund) ein sprachliches Leistungsniveau erreicht haben, das für die späteren schulischen Anforderungen notwendig ist. Die vorliegende zweite Auflage basiert auf der vollständigen Neunormierung des SETK 3-5. Inhaltlich hat sich nichts geändert: die jeweiligen Untertests für die dreijährigen und die vier-bis fünfjährigen Kinder haben sich in der Praxis und auch in der Forschung bewährt. Auf der Grundlage einer deutlich größeren Datenbasis als bei der ersten Auflage konnten jedoch die kritischen Werte und damit die Risikodiagnosen genauer definiert werden. Zukünftig sollten diese neuen Werte Berücksichtigung finden.
Zuverlässigkeit
Die interne Konsistenz der Untertests variiert zwischen α = .76 und α = .92.
Testgültigkeit
Die beiden Kurzformen korrelieren mit dem Gesamttest SETK 3-5 zwischen r = .70 und r = .83. Sensitivität und Spezifität bewegen sich zwischen 83% und 100%. Insgesamt ist nachgewiesen, dass mit den Kurzformen eine sehr frühe Einschätzung der Sprachleistungsfähigkeit möglich ist. Die herausragende Güte der Kurzformen wird auch anhand der Klassifizierung von Frühchen sowie von Kindern mit einer behandlungsbedürftigen spezifischen Sprachentwicklungsstörung demonstriert.
Normen
Es liegen kritische Werte für die einzelnen Untertests vor. Diese beruhen auf den Normdaten der 3. Auflage des SETK 3-5 (N = 934 Kinder).
Bearbeitungsdauer
Die Durchführung einer Kurzform dauert max. 10 Minuten, für die Auswertung sind nur wenige zusätzliche Minuten notwendig.
Erscheinungshinweis
In 2., überarbeiteter und neu normierter Auflage seit 2017 lieferbar.
Copyright-Jahr
2017