Die FSKW-Skalen erfassen bei Schüler*innen der 5. bis 10. Klassen stabile motivationale Überzeugungen, die schulisches Lern- und Leistungsverhalten erklären. Neben der Einschätzung eigener Fähigkeiten in Deutsch und Mathematik werden mehrere Komponenten des subjektiv erlebten Wertes der Schulfächer erfragt. Die Durchführung bietet sich beim Auftreten affektiv-motivationaler schulischer Probleme an oder dann, wenn diese als Ursache für Schulschwierigkeiten auszuschließen sind. Die FSKW-Skalen wurden an einer großen Eichstichprobe normiert und umfänglich validiert.
Einsatzbereich
Die FSKW-Skalen dienen der Erfassung von Fähigkeitsselbstkonzepten und Wertüberzeugungen in Mathematik und Deutsch bei Schüler*innen der 5. bis 10. Klassenstufe. Die Skalen sind als Einzel- und Gruppentest durchführbar. Der Einsatz in der Individualdiagnostik bietet sich insbesondere an, wenn affektiv-motivationale schulische Probleme auftreten oder als Ursache für schulische Probleme ausgeschlossen werden sollen. Auch Lehrkräfte können die FSKW-Skalen gewinnbringend nutzen, um sich ein Bild der motivationalen Überzeugungen der Schüler ihrer Klassen zu machen und ggf. Veränderungen in diesen zu erfassen. Darüber hinaus kann das Verfahren mit Blick auf das intraindividuelle Profil über Fächer hinweg in der Berufsberatung eingesetzt werden. Zudem haben sich die FSKW-Skalen bereits für den Einsatz in der Forschung bewährt.
Inhalt
Die FSKW-Skalen ermöglichen eine ökonomische Erfassung relativ stabiler motivationaler Überzeugungen, die schulisches Lern- und Leistungsverhalten erklären können. Sie umfassen neben dem Fähigkeitsselbstkonzept als subjektiver Einschätzung der eigenen Fähigkeiten in einem bestimmten Schulfach („Kann ich es?“) verschiedene Komponenten des subjektiv erlebten Wertes eines Schulfachs („Was bringt es mir?“): Intrinsischer Wert, Wichtigkeit, Nützlichkeit und Kosten. Die Skalen bestehen pro Schulfach aus 16 Fragebogenitems.
Zuverlässigkeit
Die internen Konsistenzen der verschiedenen FSKW-Skalen sind in allen Klassenstufen akzeptabel bis sehr gut (α = .73 - .97, Median .86).
Testgültigkeit
Die angenommene faktorielle Struktur konnte anhand der Normstichprobe bestätigt werden. Die FSKW-Skalen erwiesen sich als stark fachspezifisch, d. h. die korrespondierenden Skalen in Mathematik und Deutsch weisen geringe Korrelationen auf. Die Stabilitäten bei einer wiederholten Messung im Abstand eines Schuljahres im Sinne der prognostischen Validität liegen bei einer Differenzierung nach Klassenstufen über alle Schulformen hinweg in einem Bereich von .32 bis .74 (Median .51). Als Belege für die konvergente Validität zeigten sich moderate bis hohe Korrelationen in der erwarteten Richtung mit den Schulnoten im entsprechenden Fach sowie mit der selbstberichteten Anstrengungsbereitschaft und dem Engagement im entsprechenden Fach.
Normen
Die FSKW-Skalen wurden an einer Stichprobe von insgesamt 6431 Schüler*innen der Klassenstufen 5 bis 10 verschiedener Schulformen normiert. Es werden separate Normtabellen für die einzelnen Klassenstufen (Gesamtnormen) zur Verfügung gestellt. Für die 5. bis 9. Klasse liegen zudem getrennte Normen für die Schulformen (Gymnasium vs. nichtgymnasiale Schulformen) und das Geschlecht vor. Für die 10. Klasse sind neben den Gesamtnormen geschlechtsgetrennte Normen für gymnasiale Schulformen enthalten.
Bearbeitungsdauer
Je nach diagnostischer Fragestellung können die Skalen für beide oder lediglich für eines der zwei Fächer eingesetzt werden. Die reine Bearbeitungsdauer der FSKW-Skalen für beide Fächer zusammen beträgt 5 bis 10 Minuten. Für die Instruktion werden weitere 3 bis 5 Minuten benötigt.
Erscheinungshinweis
In Anwendung seit 2024.
Copyright-Jahr
2024